Erpfendorf: Brandstiftung wohl auch auf Bauernhof
Ein technischer Defekt wird ausgeschlossen: Die Hinweise auf ein weiteres gelegtes Feuer in Erpfendorf verdichten sich.
Von Benedikt Mair
Erpfendorf –Irritiert, etwas verunsichert, aber keinesfalls von Angst geplagt – so beschreibt Gerhard Obermüller, Bürgermeister von Kirchdorf, die Stimmung in Erpfendorf. In der Nacht auf Sonntag war der Schwabenhof in der Kirchdorfer Fraktion in Flammen aufgegangen. Es war der sechste Brand innerhalb nur eines Monats. In vier Fällen wird bereits wegen Brandstiftung ermittelt. Nun verdichten sich die Hinweise, dass auch das Feuer auf dem Bauernhof gelegt war.
Vom Stall, von zwei Traktoren und weiterem landwirtschaftlichem Gerät blieben nur noch verkohlter Schutt und Schrott übrig. Der Sachschaden ist enorm, weit mehr als 100.000 Euro. Auch das Wohnhaus wurde beschädigt und ist derzeit unbewohnbar. Glimpflich, in Anbetracht des gewaltigen Feuers, kamen die Bewohner des Hofes davon: Vier Menschen mussten wegen einer Rauchgasvergiftung behandelt werden, alle Tiere konnten lebend gerettet werden.
„Die zwei Familien, die den Hof bewohnen, haben Quartier in einer Pension bezogen, die wir ihnen als Gemeindeverwaltung vermittelt haben. Ich habe sie besucht. Sie sind zufrieden, müssen aber die Geschehnisse jetzt erst einmal sacken lassen“, sagt Bürgermeister Obermüller.
Gestern dauerte die Suche nach der Brandursache noch an. „Ein technischer Defekt kann aber ausgeschlossen werden“, heißt es dazu aus der Pressestelle der Polizei. Es ist mehr als wahrscheinlich, dass erneut ein Brandstifter, der im Ort seit Wochen sein Unwesen treibt, zugeschlagen hat. Die Ermittlungen hat inzwischen das Landeskriminalamt übernommen. Näheres zum Ermittlungsstand war vorerst nicht zu erfahren.
Seit Anfang Juni brannte es in Erpfendorf sechsmal – dreimal im selben Betrieb im örtlichen Gewerbegebiet, zweimal in einem Waldstück und am Sonntag am Schwabenhof. Bürgermeister Gerhard Obermüller ruft die Einwohner zur Umsicht auf: „Wir müssen wachsam sein, aber dürfen ja nicht in Panik geraten oder vorschnelle Urteile fällen und einfach irgendjemanden verdächtigen.“ Er setzt darauf, dass die Polizei den Fall schnell aufklären kann.