Bezirk Kufstein

Protest gegen ÖBB-Pläne für Kufstein

Der Morsbacher Ortsvorsteher Josef Wagner (links) übergab dem Kufsteiner Bürgermeister Martin Krumschnabel die Petition.
© Stadt Kufstein

Der Ortsausschuss von Kufstein- Morsbach wehrt sich gegen eine offene Unterinntalbahn-Trasse. Kufstein sei schon genug belastet.

Kufstein –Es war eine unangenehme Überraschung für die Kufsteiner, die sie bei der Präsentation der Pläne für die neue Unterinntalbahn (Zulaufstrecke Brenner) erlebten. Entgegen allen bisherigen Diskussionen scheint es möglich zu sein, dass auch in Kufstein ein längerer Abschnitt der neuen Bahntrasse offen geführt wird. Betroffen wäre hauptsächlich der Ortsteil Morsbach. Daher haben sich jetzt die Mitglieder des Ortsausschusses unter dem Ortsvorsteher Josef Wagner an Kufsteins Bürgermeister Martin Krumschnabel gewandt.

Wagner übergab dem Stadtchef eine Petition an Landeshauptmann Günther Platter, in dem der Ausschuss festhält, dass „eine Trassenführung durch Morsbach entlang der Inntalautobahn, parallel zur 110-kV-Freileitung sowie der Öl- und Gasleitung einen noch nie dagewesenen Flächenverbrauch darstellt“. Dabei sei die Raumsituation ohnedies schon angespannt. Auch durch die zehnjährige Bauzeit befürchtet man einen herben Verlust an Lebensqualität, „der eine klare Diskriminierung der Morsbacher, Hippbichler und Zeller darstellt“, wie weiters zu lesen ist. Für die Bewohner dieser Ortsteile sind weder eine offene noch eine unterirdische Trassenführung „gemäß dem aktuellen Planungsstand vom Juni 2018 akzeptabel. Ausgehend davon, dass der zunehmende Güterverkehr weiterhin durch Kufstein rollen wird, muss für die lärmgeplagte Zeller Bevölkerung auf der Bestandsstrecke eine Einhausung gefordert werden, die steigende Frequenz der Güterzüge habe einen direkten Einfluss auf die Lärmbelastung“, meint der Ausschuss. „Es kann nicht sein, dass der politische Wille, der das Ziel und die Rahmenbedingungen für den Trassenkorridor definiert hat, von Technokraten der ÖBB und DB unterlaufen bzw. aus Kostengründen ausgehebelt wird“, legen die Morsbacher nach. Für Krumschnabel ist Kufstein bereits durch Vignettenflucht und offene Bahnstrecke genügend belastet, „daher müssen bei diesem Projekt die Kufsteiner Interessen berücksichtigt werden“, so der Stadtchef. (TT, wo)

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