Almdorf Steinach: Umweltanwalt verzichtet auf Beschwerde
Das Almdorf Steinach liegt im Feuchtgebiet. Nachdem nun adäquate Ausgleichsflächen gefunden wurden, kann der Bau fortgeführt werden.
Von Denise Daum
Steinach a. Br. –Unerwartet und unmittelbar vor Baubeginn musste beim Almdorf in Steinach Ende April ein Baustopp ausgerufen werden. Wie berichtet, hatte sich herausgestellt, dass es sich bei dem Grund um ein Feuchtgebiet handelt – der Landesumweltanwalt schaltete sich ein. Die naturschutzrechtliche Genehmigung wurde zwar erteilt – nur die Umweltanwaltschaft war zunächst noch nicht zufrieden: „Durch eine Realisierung des Almdorfes gehen der Natur relevante Flächen verloren, daher sind Ausgleichsflächen erforderlich, die auch entsprechenden ökologischen Wert aufweisen“, erklärte Walter Tschon, stellvertretender Landesumweltanwalt. Die daraufhin von der Gemeinde Steinach angebotenen Ausgleichsflächen entsprachen nicht diesen Kriterien, eine Beschwerde des Umweltanwalts beim Landesverwaltungsgericht drohte.
Doch die Gemeinde unter Federführung von Bürgermeister Josef Hautz besserte nach und legte zwei neue Optionen für Ausgleichsflächen vor – für Tschon eine „Win-win-Situation im zweiten Anlauf“. Denn beide Vorschläge seien fachlich fundiert. Es bedarf nur noch einer abschließenden Entscheidung, welche Ausgleichsfläche schlussendlich zum Tragen komme. „Wir werden nun auf eine Beschwerde verzichten“, erklärt Tschon. Für ihn zeige sich in diesem Fall, dass „ein konstruktives Miteinander zwischen Wirtschaft und Natur meist zu für alle zufriedenstellenden Lösungen führt“. Gleichzeitig betont Tschon, dass nicht jeder Eingriff in naturrelevante Flächen ausgleichsfähig sei.
Johannes Arneth, Geschäftsführer der Almdorf Bauträger GmbH, die das Projekt realisiert, zeigt sich erleichtert darüber, dass man mit dem Bau fortfahren kann. Zunächst werde ein Musterhaus errichtet. Das soll noch vor der Sommerpause fertig gestellt werden. Im Endausbau sind 21 Ferienhäuser geplant. Das Konzept sieht so aus, dass die Häuser von einzelnen Investoren gekauft und über eine Betreiberfirma vermietet werden. Arneth geht davon aus, dass bis Weihnachten die ersten Häuser vermietet werden.