Wimbledon

Thiem gab in Wimbledon in erster Runde gegen Baghdatis auf

Durch eine Verletzung gestoppt: Dominic Thiem.
© imago sportfotodienst

Der Niederösterreicher konnte im dritten Satz beim Stand von 4:6, 5:7 und 0:2 wegen Nackenproblemen nicht mehr weiterspielen.

London – Wimbledon ist für Dominic Thiem keine Reise wertgewesen. Der Tennis-Weltranglistensiebente musste beim Rasen-Grand-Slam-Turnier am Dienstag in der ersten Runde gegen den Zyprioten Marcos Baghdatis im dritten Satz beim Stand von 4:6,5:7,0:2 und 30:40 nach etwas mehr als eineinhalb Stunden verletzungsbedingt aufgeben. Punktemäßig büßt der 24-Jährige dadurch in der Weltrangliste etwas ein.

180 Zähler von der Achtelfinal-Teilnahme 2017 am „Heiligen Rasen“ fallen ihm aus der Wertung. Das Achtelfinale bleibt bei den All England Championships damit auch nach seiner fünften Teilnahme das bisherige Maximum. In der kurzen Rasensaison brachte es Thiem damit nur auf einen Matchsieg, war doch zuletzt in Halle auch schon im Achtelfinale Endstation gewesen - damals gegen den Japaner Yuichi Sugita.

Sturz Ursache für Verletzung

Thiem verletzte sich bei einem Sturz im ersten Satz am Rücken. „Mich hat es aufgehaut und zusammengestaucht. Mir hat dann der obere Rücken wehgetan und es ist im Laufe des Matches immer schlechter geworden“, sagte der ÖTV-Star auf der Pressekonferenz. Durch die Blessur habe er immer langsamer servieren können.

„Vor dem dritten Satz habe ich den Physio geholt, aber auch das hat nicht wirklich geholfen“, gab Thiem Einblick. Er habe dann noch versucht die Partie zu Ende zu bringen. „Aufgeben ist immer scheiße, für einen selber, aber auch für den Gegner, weil man ihm irgendwie das Sieggefühl nimmt, aber irgendwann hat es dann keinen Sinn mehr gemacht“, verlautete der Weltranglistensiebente.

Es war Thiems zweite Aufgabe bei einem Grand-Slam-Event. 2016 hatte er im Achtelfinale der US Open gegen den Argentinier Juan Martin del Potro beim Stand von 3:6,2:3 wegen einer Knieverletzung vorzeitig vom Platz gehen müssen.

Thiem schon wieder guter Dinge

Eine genaue Untersuchung wurde bei Thiem noch nicht durchgeführt, er ist allerdings guter Dinge. „Ich glaube nicht, dass es was Schlimmes ist, weil es ein kein plötzlicher Schmerz war, es langsam immer schlechter geworden ist“, sagte der Niederösterreicher. Vor Jahren habe er ein- oder zweimal Probleme gehabt mit dem Halswirbel. „Jetzt glaube ich aber, dass es eher muskulär ist und von dem Sturz da“, so Thiem.

Seine weiteren Turnierteilnahmen sieht er „sicher nicht“ in Gefahr. „Vielleicht ist die Pause für die nächsten Turniere sogar besser“, so Thiem. Er gab sich auch als absolut fairer Verlierer. „Da ist es immer schwer, ich traue mir zu sagen, dass es auch ohne Schmerzen schwer geworden wäre zu gewinnen“, betonte der zehnfache ATP-Turniersieger.

Sein Mittwochplan stand noch nicht fest, im Falle eines Verbleibs beim Tennis-Klassiker würde er aber in jedem Fall als Daumendrücker für seinen Landsmann Dennis Novak fungieren, der auf Court 18 ab 12.30 Uhr MESZ in der zweiten Runde auf den als Nummer 17 gesetzten Franzosen Lucas Pouille trifft. „Es ist eine super Sache für ihn, ich freue mich sehr für ihn und denke, dass seine Reise da noch nicht zu Ende ist, er morgen gute Chancen hat“, sagte Thiem.

Keine Breakchance für Thiem

Thiem blieb schon im ersten Satz hinter den Erwartungen zurück und kassierte zum 3:4 das einzige Break. Im zweiten Durchgang, der mit 41 Minuten ähnlich lang dauerte wie der erste (40), nahm Baghdatis dem ÖTV-Star zum 6:5 den Aufschlag ab. Thiem blieb im gesamten Spiel ohne Breakchance und zeigte ungewohnte Schwächen beim Aufschlag und Return. Das allerdings wohl auch wegen seiner fehlenden Fitness.

Vor dem dritten Satz nahm Thiem ein Medical Timeout, wurde am Platz liegend mehrere Minuten am oberen Rücken behandelt. Die erhoffte Wirkung blieb aber aus. Der zehnfache ATP-Turniersieger und Paris-Finalist versuchte in der Folge zwar noch die Partie irgendwie zu Ende zu spielen, beendete sein Unterfangen schließlich aber kurz vor dem Verlust des dritten Games nacheinander.

Für Baghdatis war der Sieg im ersten Duell mit Thiem überhaupt ein ganz besonderer. Der in der Rangliste auf Position 95 aufscheinende 33-Jährige hatte auf ATP-Ebene zuvor seit einem Drittrundensieg gegen den Israeli Dudi Sela in Indian Wells am 14. März keine Partie mehr gewonnen. Der letzte seiner vier ATP-Turniersiege liegt mit 2010 (Sydney) schon lange zurück. In der zweiten Runde bekommt es der ehemalige Ranglistenachte mit dem Russen Karen Chatschanow zu tun, der den Spanier David Ferrer mit 6:1,7:6(3),3:6,7:5 besiegte. (APA)

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