Bezirk Kufstein

Wörgler Gemeinderat bremst Speedskater aus

Die aktuellen Preise an der Eingangstüre wurden bereits geschwärzt. Laut GR-Beschluss bleiben sie vorerst aufrecht.
© Hrdina

Der SC Lattella wandte sich für eine Preisanpassung der Saisonkarten für die Wörgler Speedskate-Arena an den Gemeinderat. Dieser lehnte ab und prangerte an, der Verein habe bisher keine Karten verkauft.

Von Jasmine Hrdina

Wörgl –Da waren die Betreiber der Speedskate-Arena in Wörgl wohl etwas zu schnell unterwegs. Eigentlich wollte der SC Lattella die Gebühren für die Saisonkarten zur Nutzung der Anlage erhöhen, um mehr Geld für den Verein zu lukrieren – die Zahlen auf der Preisliste am Eingang zum Areal hatte man vorsorglich schon mal geschwärzt. Der Gemeinderat bremste die Sportler bei seiner Sitzung am Mittwochabend nun aber aus. „Der SC Lattella hätte bisher schon die günstigeren Saisonkarten verkaufen können, hat das aber nicht für wert befunden. Jetzt zu sagen, wir erhöhen den Preis und fangen mit dem Verkauf an, da fehlt mir ein bisschen die Logik“, kritisierte etwa Vizebürgermeister Mario Wiechenthaler (Freiheitliche Wörgler Liste), selbst Mitglied im Sportausschuss. Mit dieser Meinung war er nicht alleine. Stadtrat Emil Dander (Liste Hedi Wechner) plädierte u. a. dafür, dass erst einmal der bestehende Vertrag umgesetzt werden sollte, bevor man über Preiserhöhungen nachdenke. In dem Vertrag ist festgeschrieben, dass die Nutzung der Anlage nur „jenen Personen, die über eine vom SC Lattella Wörgl ausgestellte Berechtigung verfügen“, erlaubt ist, wie Sportausschussvorsitzende Gabi Madersbacher (Liste Hedi Wechner) zitierte. Dies habe man aber nie kontrolliert, so der weitere Vorwurf aus dem Gemeinderat. „Der Vertrag wurde nachweislich über Jahre nicht erfüllt. Wir müssen ein Zeichen setzen“, forderte Dander. Mit 10 Gegenstimmen (bei zwei Enthaltungen) wurde der Antrag schließlich abgelehnt.

Überrascht von der Entscheidung zeigt sich der Vereinsvorsitzende des SC Lattella, Robert Petutschnigg: „In der Sportausschusssitzung vor einem Monat haben wir unsere Argumente für eine Anpassung bzw. Indexierung der Preise vorgetragen. Dort gab es Verständnis und eine Zustimmung“, teilt Petutschnigg, der sich derzeit mit drei Sportlerinnen des Vereins bei der Weltmeisterschaft in Holland befindet, auf Anfrage der TT mit. Zu den Vorwürfen, man habe bisher kaum Karten verkauft bzw. den Zutritt nicht kontrolliert, wolle er sich nicht äußern.

Pikantes Detail an der Sache: Immer wieder hatte es in den vergangenen Jahren Vandalenakte in der Arena gegeben. Netze wurden durchschnitten, Bereiche zugemüllt, sogar die Rennbahn wurde mit Öl verschmiert. „Uns ist es wichtig, dass die Sportanlage vor weiteren Vandalenakten geschützt wird, dazu ist die Identifizierung der Nutzer notwendig“, plädiert Petutschnigg. Dies hätte über die Registrierung beim Kauf der Saisonkarten geschehen sollen. „Das hätte man auch bisher schon kontrollieren können“, sieht Wiechenthaler darin kein gutes Argument. Die Täter würden ohnehin nachts zuschlagen und über den Zaun klettern, vermutet BM Hedi Wechner. „Ich bezweifle, dass man genug Karten verkaufen kann, um sich jemanden zum Kontrollieren anstellen zu können“, meint die Stadtchefin.

Eine Änderung im Vertrag soll dem Verein aber künftig eine Index-Anpassung der Preise ermöglichen. In einem Jahr soll es neue Gespräche geben, sofern der Verkauf bis dahin ins Rollen kommt.

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