Innsbruck-Land

Umfahrung Scharnitz biegt in die Zielgerade ein

Auf dem Südportal des Umfahrungstunnels ist eine Art „Chill-out-Area“ für Kletterer geplant.
© Denise Daum

Im Herbst soll die Umfahrungsstraße für den Grenzort eröffnet werden, der Kostenplan für das 34-Millionen-Euro-Projekt hält.

Von Denise Daum

Scharnitz –Auf diesen Moment warten viele Scharnitzer seit Jahrzehnten: Der Durchzugsverkehr wird aus dem Ort verbannt. In wenigen Monaten, voraussichtlich Ende Oktober, soll die Umfahrung für den Grenzort für den Verkehr freigegeben werden – fast auf den Tag genau drei Jahre nach dem Spatenstich. Im Dezember 2016 war der Tunneldurchschlag für den knapp einen Kilometer langen Porta-Claudia-Tunnel, der das Herzstück für die viel diskutierte Umfahrungsstraße bildet.

Bei den Bauarbeiten lief alles wie am Schnürchen, freut sich Günter Guglberger, Leiter der Abteilung Brücken- und Tunnelbau im Land Tirol. „Es gab Gott sei Dank keine größeren Arbeitsunfälle.“ Auch der Kostenrahmen wurde eingehalten – was nicht ganz selbstverständlich ist angesichts der Dimension des Projekts. Zudem liegt man auch im Zeitplan, trotz des strengen Winters. „Wir mussten aufgrund der Kälte und der ernormen Schneemenge – in Scharnitz lagen bis zu zwei Meter Schnee – die Bauarbeiten vorübergehend einstellen“, erklärt Guglberger. Mittlerweile fehlen nur noch „Restarbeiten“. Derzeit sind von Montag bis Freitag täglich rund 15 bis 20 Arbeiter auf der Baustelle im Einsatz.

Bürgermeisterin Isabella Blaha informiert sich regelmäßig bei Friedrich Berger (Bauaufsicht) vor Ort über den Baufortschritt.
© Denise Daum

Einen regelmäßigen Lokalaugenschein nimmt Bürgermeisterin Isabella Blaha vor. Sie zeigt sich mehr als zufrieden mit dem Verlauf der „Jahrhundertbaustelle“. Auch die Spannungen mit den Anrainern haben sich relativ rasch gelegt – „es gibt von ihrer Seite Lob für die Kooperation mit den Baufirmen und dem Land Tirol“, sagt Blaha. Die Stimmung im Dorf sei insgesamt sehr positiv. „Alle freuen sich auf die Ruhe“, weiß die Bürgermeisterin. Mit der Zeit der Ruhe starte für Scharnitz auch eine einmalige Chance, sich „ein schöneres Gesicht“ zu verpassen, wie es Blaha formuliert. Dazu soll die Abteilung Dorferneuerung des Landes Tirol miteinbezogen werden. Schließlich braucht es aber auch die Mithilfe der Eigentümer jener Objekte, die leer stehen. Die Bürgermeisterin befindet sich bereits mit ihnen im Gespräch. Auch der Tourismus soll wieder angekurbelt werden, die Gemeinde möchte sich in so etwas wie ein Bergsteigerdorf entwickeln. „Wir konzentrieren uns auf sanfte Natursportarten.“

Mit dem Abschluss der Bauarbeiten muss die Gemeinde Scharnitz auch noch einmal Geld in die Hand nehmen. „Nach den Schlussvermessungen werden dann die Ablösezahlungen für die beanspruchten Gründe fällig. Die sind für das kommende Haushaltsjahr mit rund 60.000 bis 70.000 Euro budgetiert. Das ist zwar ein überschaubarer Betrag, für eine kleine Gemeinde wie Scharnitz aber nicht nichts“, sagt Blaha.

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