Den Nachwuchs im Auge: Tiroler Schrott als ÖVP-Rekrutensprecher
Dominik Schrott will „eine starke Stimme für Rekruten“ sein – als Ansprechpartner außerhalb des Heeres für die jungen Soldaten.
Von Carmen Baumgartner-Pötz
Wien — Seit Donnerstagabend haben auch Österreichs Parlamentarier Sommerferien. Doch von wochenlangem Die-Seele-baumeln-Lassen kann keine Rede sein. Dominik Schrott, für die ÖVP neu in den Nationalrat eingezogen, hat sich eine persönliche „Sommeraufgabe" auferlegt: Der Oberländer will sich in seiner neuen Funktion als Rekrutensprecher bekannt machen und reist dafür quer durchs Land.
Die Funktion eines eigenen Rekrutensprechers, der für die Soldaten in der Grundausbildung zuständig ist, ist eine neue, wenn man so will, türkise Erfindung. Die anderen Parlamentsklubs haben weiterhin „nur" Wehrsprecher, einzig die ÖVP gönnt sich einen zweiten Abgeordneten für die Bundesheer-Thematik (schwarzer Wehrsprecher ist weiterhin der Abgeordnete Michael Hammer).
Der Hintergrund: Schrott kommt aus der JVP (er hat durch einen Vorzugsstimmenwahlkampf den Einzug ins Parlament geschafft), die unter Parteichef und Bundeskanzler Sebastian Kurz zum mächtigsten Bund der Volkspartei aufgestiegen ist. Nach dem Abgang von Stefan Schnöll in die Salzburger Landesregierung (er war Sportsprecher) sollte die JVP keinen Bereich weniger besetzen — und da sei es „naheliegend gewesen, dass ein junger Abgeordneter sich hier einbringt", erklärt der 30-jährige Schrott im Gespräch mit der TT. Außerdem wollte man sich innerhalb des Klubs „breiter aufstellen".
Der Ötztaler hat in seiner Zeit als Grundwehrdiener bei der Stellungskommission in Innsbruck seinen Dienst versehen und bezeichnet sich als „sehr Bundesheer-affin" mit guten Kontakten vor allem zum Militärkommando Tirol. Im September hat er einen Besuch bei den Soldaten im Kosovo geplant, außerdem zieht er in die parlamentarische Bundesheerkommission ein.
Was soll der Rekrutensprecher außerdem abdecken? Schrott: „Ich will nicht als ?Kummernummer' agieren, aber es kann für junge Soldaten durchaus hilfreich sein, einen Ansprechpartner außerhalb des Heeres zu haben", meint der Abgeordnete. Zu den brennendsten Themen für Rekruten gehören seiner Meinung nach die Qualität der Ausrüstung und die Ausstattung von Kasernen.