Vorjahressieger Denifl fällt für Österreich-Rundfahrt aus
Der Stubaier Radprofi kam am Donnerstag in einer Trainings-Abfahrt im Zillertal zu Fall und erlitt eine Gehirnerschütterung.
Fulpmes — Ein Sturz mit Verletzungsfolge raubt Stefan Denifl die Chance auf die erhoffte Titelverteidigung bei der Österreich-Radrundfahrt. Der Tiroler kam am Donnerstag im letzten Training vor der Tour im Zillertal in einer Abfahrt zu Fall und zog sich dabei eine Gehirnerschütterung zu. An einen Start bei der am Samstag beginnenden Rundfahrt ist für den Stubaier nicht zu denken.
Denifl wurden Ruhe und Schonung verordnet. „Es ist eine große Enttäuschung, dass ich keine Möglichkeit habe, meinen Titel zu verteidigen. Danke an meine Familie und Freunde und die behandelten Ärzte für die Unterstützung in diesen schwierigen Zeiten", erklärte Denifl in einer Aussendung seines Teams Aqua Blue Sport. Gleichzeitig zeigte sich der Vater eines bald einjährigen Sohnes erleichtert, von schwereren Verletzungen verschont geblieben zu sein. „Mein Helm hat mir wohl das Leben gerettet oder mich zumindest vor viel Schlimmerem bewahrt."
Keine Erinnerungen an den Sturz
Laut Angaben seiner Mannschaft kann sich Denifl an den genauen Sturzhergang nicht erinnern. Andere Unfallbeteiligte habe es jedenfalls nicht gegeben. Der 30-Jährige dürfte in einer Kurve aus eigenem Verschulden zu Fall gekommen sein. Der folgenschwere Sturz bringt Denifl auch darum, sich auf der zweiten Etappe der Rundfahrt von Feldkirch nach Fulpmes in seiner unmittelbaren Heimat zu präsentieren. „Bei meinen Fans und Unterstützern, speziell bei meiner Heimat Stubai, wo die zweite Etappe endet, möchte ich mich entschuldigen - ich wünschte ich könnte dabei sein", meinte Denfil.
Der Ausfall ist für ihn auch deshalb so bitter, weil er in dieser Saison nach erneuten Knieproblemen noch keine Ergebnisse vorzuweisen hat und deshalb die Uhr hinsichtlich der Qualifikation für die Heim-WM im September tickt. Wann und wo er sich für die Titelkämpfe in Tirol bei Renneinsätzen noch empfehlen kann, ist vorerst unklar. „Meine Priorität liegt nun auf einer raschen und kompletten Genesung", so Denifl, der am vergangenen Sonntag bei der Staatsmeisterschaft nach einem Defekt nicht ins Ziel gekommen war.
In seiner Abwesenheit tragen allen voran Riccardo Zoidl und Hermann Pernsteiner die Hoffnungen auf einen Rundfahrt-Heimsieg. Zoidl aus dem Welser Felbermayr-Team hat des Rennen 2013 bereits einmal gewonnen und zeigte sich in dieser Saison mit mehreren Siegen im In- und Ausland in starker Verfassung. Pernsteiner ist ebenfalls gut in Form, der Kletterspezialist darf sich unterstützt von seiner hochkarätig besetzten Bahrain-World-Tour-Mannschaft auf dem besonders berglastigen Kurs viel ausrechnen. (APA)