Opposition in Nicaragua ruft zu neuem Generalstreik auf
Die Proteste richten sich inzwischen gegen den autoritären Regierungsstil von Staatschef Ortega und seiner Ehefrau, Vizepräsidentin Rosario Murillo.
Managua – Aus Protest gegen Präsident Daniel Ortega hat die Opposition in Nicaragua für den kommenden Freitag erneut zu einem Generalstreik aufgerufen. Der Ausstand soll 24 Stunden dauern, wie der Studentenführer Francisco Martinez am Freitag ankündigte.
Begleitet werden soll der Streik von Protesten am Donnerstag und Samstag. Mitte Juni hatte die Opposition in Nicaragua schon einmal zu einem Generalstreik aufgerufen, an dem sich viele Menschen beteiligten.
Die Proteste in Nicaragua hatten Mitte April begonnen, als Sicherheitskräfte Demonstrationen gegen Pensionskürzungen gewaltsam niederschlugen. Seither weiteten sich die Proteste auf das ganze Land aus. Bei Zusammenstößen mit Sicherheitskräften wurden mehr als 220 Menschen getötet und rund 1500 weitere verletzt.
Gegen Staatschef Ortega und Ehefrau
Die Proteste richten sich inzwischen gegen den autoritären Regierungsstil von Staatschef Ortega und seiner Ehefrau, Vizepräsidentin Rosario Murillo. Der ehemalige Guerillakämpfer regierte Nicaragua von 1979 bis 1990 und erneut seit elf Jahren, sein derzeitiges Mandat endet im Jänner 2022.
Die katholische Bischofskonferenz bemüht sich seit Wochen um eine Vermittlung in dem Konflikt. Die Gespräche stocken jedoch, weil Ortega sich weigert, die für 2021 geplanten Wahlen auf März kommenden Jahres vorzuziehen. (APA/AFP)