Anwalt von Drogenboss ,,El Chapo“ verlangt späteren Prozessauftakt
Der Prozess gegen „El Chapo“ soll am 5. September mit der Auswahl der Geschworenen beginnen.
New York – Der Anwalt des berüchtigten mexikanischen Drogenbosses Joaquin „El Chapo“ Guzman verlangt eine Verschiebung des Prozessauftakts. Nach der Vorlage tausender neuer Akten durch die Staatsanwaltschaft bleibe ihm bis zum Prozessbeginn am 5. September nicht genug Vorbereitungszeit, erklärte der Anwalt Eduardo Balarezo am Freitag.
Er sei erst am Dienstag darüber informiert worden, dass die Staatsanwaltschaft mehr als 117.000 Audiodateien und 1125 Seiten an Dokumenten neu zu den Akten zu nehmen wolle. Eine solche Aktenflut kurz vor Prozessbeginn mache einen fairen Prozess unmöglich, schrieb Balarezo an das Gericht im New Yorker Stadtteil Brooklyn.
Prozess schon einmal vertagt
Der Prozess gegen „El Chapo“ soll am 5. September mit der Auswahl der Geschworenen beginnen. Ursprünglich sollte der Prozess schon im April beginnen. Im Jänner wurde der Prozessbeginn jedoch auf September vertagt. Schon damals hatte Guzmans Verteidigung mehr Zeit für die Durchsicht der Akten verlangt.
Die mexikanischen Behörden hatten den mutmaßlichen Chef des Sinaloa-Rauschgiftkartells nach zwei spektakulären Gefängnisausbrüchen an die USA ausgeliefert. „El Chapo“ ist unter anderem wegen Waffenvergehen und Drogenhandels angeklagt, ihm droht lebenslange Haft in einem US-Hochsicherheitsgefängnis.
Seine Untersuchungshaft verbringt der 61-Jährige in einer Einzelzelle im New Yorker Stadtteil Manhattan. Wegen seiner vorherigen Gefängnisausbrüche gelten strenge Sicherheitsbestimmungen. (APA/AFP)