„da emobil“ will Marktführer in Westösterreich werden
Bis Ende 2020 will „da emobil“ laut Geschäftsführer Alois Wach ein eigenes Ladenetz mit 250 Ladestationen aufbauen.
Herr Wach, was macht „da emobil“?
Alois Wach: Wir sind ein ganzheitlicher regionaler Elektromobilitätsanbieter und bieten innovative Ladelösungen für herstellerunabhängige elektrisch betriebene Fahrzeuge und E-Bikes für Privatpersonen, Unternehmen und öffentliche Institutionen. Wir machen den Einstieg in die Elektromobilität attraktiv und bequem.
Wie gelingt Ihnen das?
Wach: Wir analysieren zunächst das Mobilitätsverhalten unserer Kunden und integrieren die Elektromobilität bestmöglich. Basierend darauf projektieren und realisieren wir individuelle, intelligente Lösungen – von der maßgeschneiderten Hardware (Anm.: Wallboxen) über die spezifische Software bis zu umfassenden Dienstleistungen bei Beratung, Wartung und Service. Man muss übrigens nicht gleich eine Ladestation kaufen, auch eine Anmietung ist möglich. Bei Bedarf liefern wir die Energie dazu, nämlich 100 % Ökostrom.
Wozu braucht eine Ladestation eine Softwarelösung?
Wach: Sie meinen sicher eine Abrechnungssoftware. Sie stellt ein intelligentes Last-Management sicher. Grundlage dafür ist unsere SIM-Karte, über die Ladungen buchhalterisch und steuerrechtlich abgerechnet werden. Sie ermöglicht die Datenverbindung zwischen Ladestation und Back-End. Eine Privatperson, die ihr Auto in der eigenen Garage lädt, benötigt keine Software. Handelt es sich jedoch um ein Firmenauto, muss jeder Ladevorgang separat mit dem Kunden abgerechnet werden.
„da emobil“ wurde von Gutmann und Fiegl & Spielberger gegründet. Welche Idee steckt dahinter?
Wach: Gutmann ist Westösterreichs größter privater Energielieferant und Fiegl & Spielberger das größte Elektrotechnikunternehmen im Westen. Wenn sich zwei so vielseitige Familienunternehmen zusammenschließen, gibt es einen konkreten Mehrwert bei Elektromobilitätslösungen. Wir haben daher „da emobil“ gegründet, um der ständig steigenden Nachfrage an Elektromobilitätslösungen nachzukommen. Dabei nutzen wir Kompetenz und Know-how beider Firmen.
Derzeit gibt es knapp 20.000 reine Elektroautos in Österreich. Man geht davon aus, dass der Markt um 40 % pro Jahr wächst. Da muss sich sicher noch einiges am Markt und an der Infrastruktur ändern?
Wach: Unser Ziel ist es, bis Ende 2020 ein eigenes Ladenetz mit 250 Ladestationen aufzubauen. Wir möchten Marktführer in Westösterreich werden. Gerade haben wir eine Ausschreibung der Asfi-nag für Ost- und Westösterreich gewonnen. Im Zuge dessen dürfen wir Pettnau, Guntramsdorf und St. Pölten mit Lade-infrastruktur ausstatten. Das ist ein guter Schritt in die richtige Richtung, denn das Ziel sollte eine flächendeckende Versorgung sein. Hierzu benötigt man rund 100.000 öffentliche Ladestationen, sprich alle 100 Kilometer sollte im übergeordneten Straßennetz an allen Autobahnen und Schnellstraßen eine Schnellladestation zu finden sein. Der Elektromobilitätsmarkt ist ein enormer Wachstumsmarkt, in den wir mit „da emobil“ sehr selbstbewusst eingestiegen sind. Derzeit gibt es rund 40 verschiedene E-Automodelle und die Zahl steigt stetig.
Es gibt ja auch zahlreiche Vorteile und Förderungen für die Anschaffung von E-Autos und deren Besitzer.
Wach: Der Gesetzgeber unterstützt die CO2-arme Entwicklung finanziell: Die Förderung beim Kauf eines Elektroautos beträgt 4000 Euro. Wer ein E-Auto fährt, bezahlt keine NoVA und motorbezogene Versicherungssteuer. Wenn es sich um ein Firmenauto handelt, ist der Mitarbeiter steuerlich vom Sachbezug befreit. Mit einem E-Auto parkt man in Innsbruck an ausgewiesenen Plätzen gratis (Anm.: in Kurzparkzonen gilt dennoch die Höchstparkdauer). Für mich ist jedenfalls entscheidend, dass wir mit den uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten und Ressourcen verantwortungsvoll umgehen. E-Mobilität muss einfach, effizient und umweltbewusst sein.
Das Gespräch führte Frank Tschoner