Klettern

Schuberts neue Kletter-Sinfonie

Nach seinem Sieg in Villars durfte Jakob Schubert die Schweizer Kuhglocke läuten - der Innsbrucker zeigt sich vor der WM in Hochform.
© IFSC

Stark im Bouldern, Sieg im Vorstieg: Jakob Schubert zeigt sich vor der WM bärenstark.

Von Roman Stelzl

Villars –„Die Erwartungen waren sehr hoch – und wir haben sie jetzt sogar noch übertroffen“, sprach Jakob Schubert. Tirols Kletter-Ass führte ein starkes österreichisches Team mit seinem Sieg beim Vorstiegs-Weltcup in Villars (SUI) an, Jessica Pilz wurde bei den Damen Zweite, Max Rudigier als Halbfinalsieger am Ende Fünfter. „Für uns ist das ein Top-Ergebnis. Es ist schön zu sehen, dass es so kurz vor der Heim-WM so gut läuft“, ergänzte Schubert und blickte auf die Weltmeisterschaft in Innsbruck (6. bis 16.9.) voraus.

Mit seinem am Ende äußerst knappen Sieg (besseres Halbfinale nach Punktegleichstand) bewies der 27-jährige Innsbrucker, dass er in seiner Paradedisziplin das Maß aller Dinge ist: Bei den letzten vier Weltcup-Einsätzen gab es drei Siege, dazu einen dritten Rang. Und nicht nur dank dieser starken Leistung gibt Schubert bereits den Gesamtweltcup als großes Ziel aus: „Das muss er sein. Ich bestreite heuer alle Stationen – und wenn ich das mache, dann möchte ich am Ende auch ganz oben stehen.“

Dieses Vorhaben lässt sich beim zweifachen Vorstiegs-Gesamtweltcupsieger auch auf die Heim-WM ummünzen. Dort wartet mit der Kombination (Speed, Bouldern, Vorstieg) und den Einzeldisziplinen ein Mammutprogramm auf Österreichs Goldhoffnung – der Nachweis, dass der Wechsel zwischen den Disziplinen reibungslos verläuft, ist aber auf jeden Fall erbracht. Nach zwei vierten Plätzen im Boulder-Weltcup heuer folgte am Samstag sogleich der siegreiche Auftakt. Schubert: „Ich wusste schon vorher, dass der Übergang gut verlaufen ist und ich gut drauf bin. Aber das ist jetzt noch einmal die richtige Bestätigung.“ Auch die Leistung seines Salzburger Teamkollegen Max Rudigier (Fünfter) würdigte der Ex-Weltmeister entsprechend: „Er hat uns im Halbfinale alle übertrumpft. Wir werden heuer noch viel von ihm sehen.“

Das Gleiche soll auch im Damen-Lager gelten, wo die in Tirol wohnhafte Niederösterreicherin Jessica Pilz mit Rang zwei die Erwartungen ebenfalls erfüllte. Die 21-Jährige rutschte auf dem Weg zu ihrem ersten Weltcupsieg im oberen Bereich weg. Am Ende blieb Rang zwei – zum sechsten Mal. „Mit dem Ergebnis bin ich aber trotzdem superzufrieden“, meinte Pilz. Die Hallerin Julia Fiser wurde 15., die Innsbruckerin Hannah Schubert 16.

Verschnaufpause und Heimfahrt gibt es im Übrigen keine: Bereits am Donnerstag steht in Chamonix (FRA) der nächste Weltcup am Programm. Für Jakob Schubert geht es bereits am Tag zuvor los. Im Speed-Weltcup. Als richtige Vorbereitung für die WM. Damit es im September nicht nur ein Mammut-Programm gibt – sondern auch einen Mammut-Erfolg.

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