Jetzt geht’s ums Eingemachte
Die Früchte sind heuer besonders früh reif und aromatisch. Die neuen Marmeladen müssen aber nicht zum hundertausendsten Mal am langweiligen Butterbrot landen.
Von Deborah Darnhofer
Innsbruck, Reith i. A. –Mit einem lauten „Knack“ öffnet sich das Marmeladenglas. Fruchtiger Duft strömt einem in die Nase. Flugs landet ein Batzen am Butterbrot, wird verschmiert und zerkaut. Das war’s mit dem Fruchtgenuss.
Wer von selbstgemachter Marmelade nicht genug haben kann oder eben vom Butterbrot genug hat, dem stehen Topf und Teller offen. „Marmelade ist nicht immer nur am Brot gut“, sagt Naomi Hechenblaikner.
„Sie passt auch gut zu Käse, in Saucen, zu Fleisch, über Nockerlteig oder auf dem Eis.“ Die gebürtige Niederländerin betreibt mit ihrem Ehemann Florian die „Floberry“-Obstplantage in Reith im Alpbachtal. An einem Tag kocht sie schon einmal bis zu 3000 Gläser ein. Hechenblaikner weiß also, dass es ums Eingemachte geht – gerade heuer: „Wir haben eine super Ernte. Es ist ein Wahnsinnsjahr, nicht zu vergleichen mit den letzten drei Jahren. Die Früchte sind besonders süß, aromatisch und sind viel früher reif.“ Das Wetter meinte es heuer gut mit den Obstbauern. Das trockene und warme Frühjahr hat landauf, landab für viel gute Qualität gesorgt.
„Jetzt darf man sich ausleben und neue Mischungen ausprobieren“, rät Hechenblaikner. Sie gibt zum Beispiel Marillen oder Himbeeren ins Ketchup, „das passt gut zu Grillfleisch“. Für Abwechslung im Marmeladenglas sind der Phantasie eigentlich keine Grenzen gesetzt, findet sie.