Europas Leitbörsen zu Mittag mit moderaten Kursverlusten
Frankfurt am Main (APA) - Sorgen um die zunehmenden internationalen Spannungen haben an den Leitbörsen Europas am Montag im Verlauf für etwa...
Frankfurt am Main (APA) - Sorgen um die zunehmenden internationalen Spannungen haben an den Leitbörsen Europas am Montag im Verlauf für etwas Abwärtsdruck gesorgt. Der Euro-Stoxx-50 verlor gegen 12.05 Uhr 11,07 Einheiten oder 0,32 Prozent auf 3.448,96 Punkte.
Der DAX in Frankfurt notierte mit 12.533,81 Punkten und minus 27,61 Einheiten oder 0,22 Prozent. Der FTSE-100 der Börse London fiel um 33,48 Zähler oder 0,44 Prozent und steht nun bei 7.645,31 Stellen.
Mit Aufmerksamkeit beobachten die Anleger weiterhin die Entwicklungen des weltweiten Handelskonflikts. In der EU wurden Medienberichten zufolge bereits Gegenmaßnahmen vorbereitet, sollte US-Präsident Donald Trump den Handelsstreit mit Strafzöllen auf Autos aus der EU noch verschärfen. Auch gegen China hat Trump jüngst weitere Drohungen ausgesprochen und seine Bereitschaft signalisiert, auf alle Waren aus China Zölle zu erheben.
Daneben hat Trump am Wochenende mit einem Tweet einen neuen Konflikt angefacht, und zwar mit dem Iran. So hat der US-Präsident den iranischen Präsidenten Rohani am Wochenende mit martialischen Worten vor einem Streit mit den USA gewarnt.
In Anbetracht der anhaltenden Konflikte haben die Finanzminister der 20 großen Industrie- und Schwellenländer (G-20) nun vor Gefahren für die Weltwirtschaft gewarnt. Das globale Wirtschaftswachstum sei „robust“, kurz- und mittelfristige Risiken hätten aber zugenommen. Dazu zählten „erhöhte Handels- und geopolitische Spannungen“ sowie „globale Ungleichgewichte“, hieß es in einer gemeinsamen Abschlusserklärung zu dem Treffen in Buenos Aires.
Die Berichtssaison setzt sich in der neuen Handelswoche mit Zahlen von Philips und Ryanair fort. Im Euro-Stoxx-50 gaben Philips 1,42 Prozent ab und hielten damit die rote Laterne. Wegen Wertberichtigungen hat der niederländische Gesundheitskonzern im zweiten Quartal weniger verdient. Der Gewinn schmolz unterm Strich auf 2 Mio. Euro zusammen, da die Beteiligung an der Lichttechnik-Firma Signify, früher Philips Lighting, weniger wert war, als zuletzt in den Büchern stand.
Für Ryanair ging es in London ebenfalls um knapp vier Prozent bergab. Der Gewinn fiel von April bis Juni um ein Fünftel auf 319 Mio. Euro. Belastet wurde das erste Geschäftsquartal 2018/19 von Streiks. Auch höhere Kosten für Piloten, Crew und Treibstoff sowie niedrigere Ticketpreise ließen das Ergebnis tiefer ausfallen. Analysten hatten dies in etwa erwartet.
Die Ergebnisse belasteten auch die Branchenkollegen EasyJet (minus 1,39 Prozent) und Wizz (minus 1,64 Prozent). Auch die Titel großer Fluglinien wie Lufthansa (minus 1,55 Prozent), Air France-KLM (minus 1,63 Prozent) sowie IAG (minus 1,40 Prozent) standen auf den Verkaufslisten der Anleger.
Nach einem überraschenden Chefwechsel sackten Fiat Chrysler um 2,18 Prozent ab. Der Chef der Autobauers, Sergio Marchionne, musste sein Amt aus gesundheitlichen Grünen vorzeitig zurücklegen. Seit drei Wochen befindet sich der Fiat-Chef auf der Intensivstation des Zürcher Universitätskrankenhaus im irreversiblen Koma. Marchionne hätte eigentlich erst im April kommenden Jahres das Zepter an einen internen Nachfolger übergeben sollen.
~ ISIN EU0009658145 ~ APA190 2018-07-23/12:10