Über 7000 Zuschauer, eine Fan-Straße und Visionen
Der FC Wacker Innsbruck rüstet sich für die Bundesliga-Saison. Parallel dazu laufen Bemühungen, den Verein im Spitzenfußball zu verankern.
Von Florian Madl
Innsbruck –Der FC Wacker Innsbruck ist emotional längst in der Bundesliga angekommen. Und dass Präsident Gerhard Stocker kürzlich mit den meisten Stimmen aller sieben Kandidaten in den fünfköpfigen Bundesliga-Aufsichtsrat gewählt wurde, stellt nur ein Indiz für die Befindlichkeit der Konkurrenz dar. Wer den Wattener dieser Tage um ein Gespräch bittet, kann sich ein Bild von den zwei Seiten des Aufstiegs machen: „Viel zu tun“, meint der 66-Jährige lapidar. Mit einer kleinen Geschäftsstelle versuche man nach dem Musketier-Prinzip „Einer für alle, alle für einen“ die nötigen Vorkehrungen fürs anstehende Spieljahr zu treffen. Und unverkennbar: die Vorfreude auf Spiele wie jenes gegen die Austria am Freitag (20.45 Uhr). Die Violetten aus Wien nämlich, nicht jene aus Salzburg oder Klagenfurt. Ex-Wacker-Trainer Walter Kogler und Rekord-Nationalspieler Andreas Herzog tragen dem Auftakt-Ereignis als Experten des Pay-TV-Senders Sky Rechnung.
Die Erwartungshaltung spiegelt sich auch rund um die Innsbrucker Stadion- straße wider, rund ums Tivoli wird eifrig gehämmert und geschraubt. Das erste Heimspiel gegen Sturm Graz (4. August, 17 Uhr) steht schließlich auch vor der Tür, die Kioskbereiche erhalten auf Initiative des Stadionbetreibers Olympiaworld ein Facelifting.
Ab dem „zweiten oder dritten Heimspiel, auf jeden Fall noch im Herbst“ will laut Stocker auch der FC Wacker federführend sein: in Form einer Fan-Straße vor der Tivoli-Nordseite. So wie bei der Meisterfeier Ende Mai sollen entlang der Montessoristraße Foodtrucks postiert werden, dazu passend flankiert ein Wacker-Beisl auf der Ostseite die Bemühungen. Das Ziel: die Verweildauer der Fans anzuheben, den Stadionbesuch zu einem mehr als zweistündigen Erlebnis zu machen. Das wäre lukrativ und zudem identitätsstiftend, glaubt Gerhard Stocker. Der Tiroler hofft voller Optimismus, dass zu den 16 Heimspielen der anstehenden Saison in Summe 120.000 Zuschauer kommen – ein nicht zu verachtender Schnitt von 7500 Zuschauern pro Spiel. Die heuer moderat angehobenen Ticketpreise stellen jedenfalls keinen Grund dar, nicht ins Tivoli zu kommen.
Die Legende lebt, heißt es getreu dem Vereinssong. Und auch die Vision von einem Fixplatz des Klubs in der höchsten Spielklasse. Dazu gehört, dass Pläne von einem Trainingszentrum an vier möglichen Standorten (u. a. Kematen, Axams) auf einer neuen Wacker-Website (zukunft.wackerinnsbruck.at) Eingang fanden. Das derzeitige Budget (7 Mio. €) würde so eine Investition nicht tragen, aber das seien laut Präsident Gerhard Stocker „ohnehin zwei Paar Schuhe“.