Zürcher Börse schließt im Minus
Zürich (APA/dpa-AFX) - Der Schweizer Aktienmarkt hat am Montag nachgegeben. Vor allem bei den Aktien der großen Pharmakonzerne nahmen Anlege...
Zürich (APA/dpa-AFX) - Der Schweizer Aktienmarkt hat am Montag nachgegeben. Vor allem bei den Aktien der großen Pharmakonzerne nahmen Anleger Kursgewinne mit. Und für die Aktien von Julius Bär ging es merklich nach unten. Nach einem noch etwas schwächeren Start erholte sich der SMI bis zum Mittag etwas. Die internationalen Spannungen ließen die Marktteilnehmer zum Wochenbeginn vorsichtig agieren. Im Vordergrund stand weiterhin der globale Handelsstreit.
Beim Treffen der G20-Finanzminister warnten die wichtigsten Industrie- und Schwellenländer in einer gemeinsamen Erklärung vor Gefahren für die Weltwirtschaft. US-Präsident Donald Trump hatte bereits vor dem Wochenende China und der Europäischen Union Währungsmanipulationen vorgeworfen. Es müsse nicht einmal zu einem richtigen Handelskrieg kommen, sagte ein Händler. Die Unsicherheiten rund um das Thema genügten, um das Geschäftsklima zu drücken und so einen Effekt auf die Wirtschaft zu haben.
Der Swiss Market Index (SMI) verlor 0,35 Prozent auf 8.959,79 Punkte. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) büßte 0,30 Prozent auf 1.468,31 Punkte ein, und für den breiten Swiss Performance Index (SPI) ging es um 0,34 Prozent auf 10.694,63 Punkte abwärts.
Die Aktien der Bank Julius Bär landeten mit minus 4,0 Prozent abgeschlagen auf dem letzten Platz aller Schweizer Standardwerte. Der Zürcher Vermögensverwalter hat zwar mit seinem Halbjahresgewinn die Erwartungen der Branchenexperten leicht übertroffen. Das Neugeldwachstum hat sich allerdings verlangsamt. Vor allem die Abkühlung des Geschäfts zur Jahresmitte sorgte für kritische Kommentare. Insgesamt bezeichneten Experten das Ergebnis als solide. Die Analysten der ZKB senkten ihre Einstufung für die Aktien auf „Marktgewichten“.
Die Aktien der beiden Luxusgüterkonzerne Richemont und Swatch büßten 2,0 Prozent und 1,8 Prozent ein. Einerseits hatten sie in der Vorwoche zu den größten Gewinnern gehört. Andererseits reagieren beide Titel recht sensibel auf jegliche neue Wendung im Handelsstreit zwischen den USA und China.
Das Schlussquartett wurde von Sika (-1,5 Prozent) komplettiert, während weitere konjunkturanfällige Titel wie Givaudan (-0,9 Prozent), ABB (-0,6 Prozent) und Geberit (-0,4 Prozent) etwas moderater an Terrain verloren. Bei ABB sind die am Donnerstag nach positiv aufgenommenen Quartalszahlen erreichten Gewinne damit praktisch wieder weggeschmolzen.
SGS (-0,3 Prozent) fielen im breiten Mittelfeld wenig auf. Allerdings ist das Unternehmen wegen plötzlich aufgetretener gesundheitlicher Probleme des Verwaltungsratspräsidenten und bisherigen Fiat-Chrysler-Chefs Sergio Marchionne in den Fokus geraten. Der Verwaltungsrat des Warenprüfkonzerns hat bereits Peter Kalantzis neu auf Marchionnes Posten berufen.
Der Gesamtmarkt wurde von den Kursverlusten bei den Schwergewichten Novartis (-0,2 Prozent), Roche (-0,3 Prozent) und Nestlé (-0,4 Prozent) belastet. Alle drei waren hatten in den vergangenen Wochen wesentlich zum Aufschwung des SMI bis knapp an die Marke von 9.000 Punkten beigetragen. Nun hätten Anleger im Zuge einer etwas vorsichtigeren Haltung Gewinne mitgenommen, hieß es am Markt. Nestlé und Roche wollen überdies wie Sika in der laufenden Woche ihre Zahlen zum ersten Halbjahr präsentieren.
Dasselbe gilt für die UBS. Deren Aktien gehörten mit einem Plus von 0,3 Prozent aber wie diejenigen der Credit Suisse (+0,8 Prozent) zu den Gewinnern. An der Spitze der gefragtesten Aktien standen zum Schluss neben Credit Suisse auch Kühne+Nagel (+0,9 Prozent) und Swiss Re (+0,7 Prozent). Letztere wurden von einem positiven Analystenkommentar der Credit Suisse gestützt.
~ ISIN CH0009980894 ~ APA411 2018-07-23/18:39