Tarrenzer Symposium lebt wieder auf
Bildhauer aus vier Nationen trafen sich im Gasthaus Sonne. Die dort entstandenen Werke werden bald in die Salvesenschlucht übersiedeln.
Von Agnes Dorn
Tarrenz –Es ist schon 14 Jahre her, dass im Kulturgasthaus Sonne das letzte Mal das Bildhauersymposium des Forums Salvesen stattgefunden hat. Zwar stehen noch über zehn Skulpturen früherer Zusammenkünfte in der Tarrenzer Schlucht, doch die sind teilweise verfallen oder zugewachsen. Das soll sich ändern, zeigen sich die Obleute Reinhold Neururer und Marika Wille-Jais voller Tatendrang. „Wir wollen den Weg neu beschildern und herrichten und dem Symposium einen Neustart geben“, erklärt Neururer.
Vergangene Woche sind nun sieben weitere Skulpturen beziehungsweise Plastiken entstanden, die dank der Unterstützung durch die Gemeinde in zirka drei Wochen in die Salvesenschlucht übersiedeln werden, wo sie für die kommenden zwei Jahre die Besucher des Rundwanderwegs um eine Kunsterfahrung reicher machen sollen. Ein generelles Thema hat es diesmal keines gegeben und daher sind die entstandenen Werke auch durch keinen roten Faden verbunden, sondern stehen jedes für sich selbst.
Kennt man die Künstler, erkennt man auch deutlich ihre Handschrift: So hat beispielsweise Reinhold Neururer eine überdimensionale Sanduhr geschaffen, die von weiter weg wie das Symbol der Computermaus zum Innehalten ermuntern soll: „Die Computergeneration kann am Skulpturenweg auch mal stehen bleiben, weil auf dieses Symbol reagieren sie“, erklärt der Obmann sein Werk „Please wait“.
Wer in dieser Symposiumwoche am schwersten und längsten gearbeitet hat, darüber sind sich die Künstler alle einig: Roberto Soave aus Italien und Borut Sosa aus Slowenien haben gemeinsam das Holzschiff „Catastrofa“ geschaffen, das an die Toten im Mittelmeer gemahnt, die die Überfahrt nach Europa nicht überlebt haben.
Das nunmehr neu gestartete Symposium soll nun wieder alle zwei Jahre stattfinden, sehr zum Wohlgefallen auch der Gemeinde Tarrenz, die damit in der bekanntlich großen künstlerischen Tradition des Gasthauses Sonne eine Fortsetzung erleben kann.