Baumann und sein PS-Abenteuer zwischen den Kontinenten
Tirols GT-Pilot Dominik Baumann sammelt jede Menge Flugmeilen: Nach Kanada und den USA geht es jetzt nach Belgien.
Von Daniel Suckert
Innsbruck –Ein PS-Abenteuer, das er nicht so schnell vergessen würde. Mit diesem Gedanken unterschrieb der Rumer Dominik Baumann heuer bei Lexus und machte damit den Schritt über den großen Teich. Im Moment befindet sich der GT-Fahrer aber zwischen den Welten: Anfang Juli drückte Baumann noch in Kanada aufs Gaspedal, am vergangenen Wochenende stand ein Rennen in den USA an und am kommenden Wochenende warten die 24 Stunden von Spa-Francorchamps in Belgien auf ihn.
„Es ist schon brutal, aber irgendwie gewöhnt man sich ab einem gewissen Zeitpunkt an alles“, erklärte das FIA-Talent des Jahres 2012 während seiner Autofahrt Richtung Belgien. „58 Flüge habe ich bereits hinter mir und es werden noch etliche dazukommen.“
Jammern will Baumann („Das ist mein Job“) aber nicht. Das Prozedere bleibt ständig gleich: Von Innsbruck geht es nach Frankfurt, danach in die USA. Mögliche Turbulenzen bei den Flügen lächelt der Tiroler locker weg: „So schlimm ist es nicht bei den Langstrecken-Flügen.“
Sportlich erlebt er in Übersee mit seinem Team Lexus alle Höhen und Tiefen: Technische Ausfälle gab es ebenso wie einen viel umjubelten Sieg (Lexington/Ohio), zuletzt in Kanada lächelte Baumann am vergangenen Wochenende von Rang zwei: „Der Sieg war für Lexus sehr viel wert, schließlich war man im Vorjahr nur auf Rang fünf unterwegs.“
Zwei große Umstellungen gab es für den Champion der Blancpain GT Serie (2016) zu bewältigen: Sportlich hat der Continental-Reifen ein ganz anderes Verhalten als der in Europa beinahe überall eingesetzte Pirelli. Und abseits der Strecke „ist das mit dem Wasser so eine Sache. Drüben hast du teilweise verdrecktes oder chlorhaltiges Wasser.“
Was der 2003 im Kartsport gestartete Baumann kommendes Jahr machen wird, steht noch nicht fest: „Aber spätestens Ende August will ich Bescheid wissen. Die Nachfrage aus Europa ist groß, nur würde mich noch so ein Jahr durchaus reizen. Vor allem weil in der nächsten Saison ein neuer Reifen eingesetzt wird.“
Bei all der ausgelebten Abenteuerlust und der Möglichkeit, viel Neues zu erleben, macht der Tiroler am Ende des Tages aber keinen Hehl daraus, „dass ich immer wieder sehr gerne nach Hause komme“. Dort, wo man reines Wasser genießen kann.