Gemeindefusion im Wipptal: Das Volk soll befragt werden
Matrei, Mühlbachl und Pfons starten am 1. 1. 2019 eine Kooperation, bis 2021 soll die Fusion durch sein – aber nicht ohne Volksbefragung.
Von Denise Daum
Matrei, Mühlbachl, Pfons –Die drei Wipptaler Gemeinden Matrei, Mühlbachl und Pfons bereiten sich auf eine Zusammenlegung vor. Wie berichtet, gibt es von allen drei Gemeinden einen Grundsatzbeschluss, Schritt für Schritt die Kooperation zu verstärken, die schließlich in einer Fusion münden soll.
Bei einer Sitzung am Montagabend haben sich die Verantwortlichen nun auf einen Kooperationsvertrag geeinigt, der am 1. Jänner 2019 in Kraft treten soll – die jeweiligen Gemeinderäte müssen das noch in ihren kommenden Sitzungen formal beschließen. Das neue Verwaltungszentrum wird demnach in Matrei liegen. Dort sollen die gesamte Buchhaltung, das Meldeamt und das Bürgerservice untergebracht werden. Der weitere Fahrplan sieht vor, dass die Fusion bis 2021 über die Bühne gehen soll – stressen lassen will man sich nicht. „Es gibt viele Dinge zu regeln, nicht nur politisch, sondern beispielsweise auch vermögensrechtlich“, erklärt Alfons Rastner, Bürgermeister von Mühlbachl.
Noch etwas haben die drei Bürgermeister festgesetzt: Vor der Fusion muss das Volk befragt werden. „Ich bin 100 Prozent überzeugt, dass die Fusion der richtige Weg ist. Ich hoffe, dass die Volksbefragung dann nur noch eine Formsache ist und die Mehrheit dafür ist.“ Die Abstimmung soll in etwa zwei Jahren stattfinden – wenn die Kooperation schon angelaufen ist. „Dann werden die Bürger sehen, dass wir nicht nur Kosten sparen, sondern auch das Serviceangebot verbessert wird, wenn wir uns zusammentun“, erklärt Rastner.
Etwas weniger euphorisch ist der Pfoner Bürgermeister Alexander Woertz. „Für mich gilt: Kooperation vor Fusion. Eine Zusammenlegung muss gut durchdacht sein und darf keine Hals-über-Kopf-Aktion werden“, warnt Woertz. Die Fusionsidee hat im Pfoner Gemeinderat eine Mehrheit gefunden.
Wer Bürgermeister der neuen Gemeinde sein werden könnte, ist noch völlig offen. Abgewunken hat jedenfalls Paul Hauser, Bürgermeister von Matrei. Er ist „voll für die Fusion“ und treibt diese Idee auch voran. „Aber ich habe dann drei volle Perioden hinter mir und stehe nicht mehr zur Verfügung, da müssen die Jungen ran.“ Alfons Rastner hat zwar „eigentlich“ nicht im Sinn weiterzumachen, will aber nichts gänzlich ausschließen.
Mitte September wird es eine erste Informationsveranstaltung für die Bürger zu diesem Thema geben.