Vorwürfe gegen Hebron-Beobachter - Israel beruft Missionschef ein
Jerusalem/Hebron (APA/dpa) - Nach Vorwürfen gegen Mitarbeiter der internationalen Beobachtermission in Hebron (TIPH) hat Israels Außenminist...
Jerusalem/Hebron (APA/dpa) - Nach Vorwürfen gegen Mitarbeiter der internationalen Beobachtermission in Hebron (TIPH) hat Israels Außenministerium am Dienstag den Leiter der Organisation einberufen. Bei dem Gespräch solle es um „ungewöhnliche Vorfälle gehen, an denen Mitarbeiter der Mission beteiligt waren“.
Brigadegeneral Einar Johnsen sei auf Anweisung des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu einberufen worden, teilte ein Sprecher des Außenministeriums mit.
In der geteilten Stadt leben inmitten von rund 200.000 Palästinensern mehrere 100 jüdische Siedler, die streng von der israelischen Armee geschützt werden. Die Beziehungen beider Seiten gelten als äußerst angespannt. Die unbewaffneten Beobachter sollen zu einem „normalen Leben“ zwischen palästinensischen Einwohnern und israelischen Siedlern beitragen.
Israelische Medien berichteten am Dienstag, ein Schweizer Mitarbeiter sei in diesem Monat des Landes verwiesen worden, nachdem er einem jüdischen Buben ins Gesicht geschlagen habe. In einem anderen Fall soll ein Mitarbeiter die Reifen des Autos eines israelischen Siedlers zerschnitten haben. Von beiden Vorfällen gebe es Videoaufnahmen.
TIPH teilte Dienstag mit, man bedaure einen Vorfall vom 11. Juli, „bei dem sich ein Beobachter einem jüdischen Buben gegenüber auf inakzeptable Weise verhalten hat“. Der Beobachter habe sofort das Land verlassen und sei nicht mehr Mitarbeiter von TIPH. Zu den Vorwürfen in einem zweiten Fall äußerte sich die Organisation nicht.
Die TIPH-Mission hat nach Angaben auf ihrer Webseite gegenwärtig 64 internationale Mitarbeiter und 13 Ortskräfte. Sie ist in ihrer jetzigen Form seit 1997 in Hebron aktiv.