Streik

Heute 300 Flüge abgesagt: Flugbegleiter streiken bei Ryanair

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Arbeitskampf statt Kampfpreis: Die Mitarbeiter des irischen Billigfliegers Ryanair fordern mehr Geld. Zehntausende Passagiere sind betroffen – indirekt auch Österreicher. Gestreikt wird bis einschließlich Donnerstag.

Dublin – Wegen eines Flugbegleiterstreiks in mehreren Ländern hat der Laudamotion-Mutterkonzern Ryanair für diesen Mittwoch europaweit 300 Flüge abgesagt. Gestreikt wird bis einschließlich Donnerstag an den Ryanair-Basen in Spanien, Portugal und Belgien. Betroffen sind auch mehrere Verbindungen von und nach Deutschland.

Österreich nur indirekt betroffen

Der Streik hat keine unmittelbaren Auswirkungen auf Österreich. Ryanair fliegt selbst nicht nach Österreich. Die Ryanair-Tochter Laudamotion ist vom Streik nicht betroffen. Eine Sprecherin von Laudamotion sagte auf APA-Anfrage, es seinen keine Flugstreichungen bei Laudamotion wegen des Streiks beim Mutterkonzern Ryanair zu erwarten.

Freilich können Österreicher – bei An- und Abflügen von österreichischen Flughäfen – aufgrund von Ausfällen und Verspätungen im gesamteuropäischen Flugverkehr betroffen sein.

Auch keine Flugabsagen in München

Noch unklar sind hingegen Auswirkungen eines Streikaufrufs der italienischen Gewerkschaft CGIL an die dort stationierten Piloten und Flugbegleiter. Grundsätzlich könnten am Mittwoch alle Flughäfen betroffen sein, die der Billigflieger Ryanair in Italien anfliegt, hatte ein Sprecher erklärt.

50.000 Kunden seien umgebucht oder vollständig entschädigt worden.
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In Deutschland sind am Flughafen Köln/Bonn für Mittwoch und Donnerstag je acht Starts und Landungen gestrichen. In Berlin-Schönefeld wurden für die beiden Tage zusammen sieben Verbindungen abgesagt, weitere könnten noch folgen. An anderen deutschen Flughäfen wie Memmingen, Nürnberg, Hamburg, Bremen Dortmund oder Weeze hat Ryanair einzelne Flüge gestrichen. Immer sollte es zu Zielen in Spanien oder Portugal gehen. Keine Flugabsagen gab es bis Dienstagabend in München, Stuttgart und Frankfurt am Main.

Ryanair verweigerte Herausgabe von Liste

Das irische Unternehmen hatte sich in der vergangenen Woche geweigert, eine komplette Liste der wegen des Streiks gestrichenen Flüge herauszugeben. Die betroffenen Kunden würden informiert, alle anderen könnten davon ausgehen, dass ihre Flüge stattfinden, hieß es. 50.000 Kunden seien umgebucht oder vollständig entschädigt worden, erklärte Ryanair per Twitter. Ryanair hat für beide Tage in seinem Europa-Netz jeweils 300 Flüge abgesagt, rund 12 Prozent des täglichen Angebots. Man erwarte für Mittwoch keine weiteren Streichungen.

Die deutschen Gewerkschaften für Piloten und Flugbegleiter haben bis jetzt keinen Arbeitskampf bei Ryanair ausgerufen. Bei der Vereinigung Cockpit läuft aber eine Urabstimmung bis Ende Juli. Die Gewerkschaften stimmen sich auf europäischer Ebene ab und setzen sich für bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne bei Europas größtem Billigflieger ein. Streiks gab es bereits in Portugal und Irland.

Die Gewerkschaften wollen durchsetzen, dass das Kabinenpersonal in diesen Ländern nach dort geltendem Arbeitsrecht angestellt wird, nicht nach dem Recht Irlands, wo Ryanair seinen Hauptsitz hat. Zudem sollen fest angestellte Mitarbeiter und Leiharbeiter gleich entlohnt werden. Ryanair sieht sich seit längerem Vorwürfen ausgesetzt, seine Mitarbeiter deutlich schlechter zu bezahlen als andere Billigfluggesellschaften. Das Unternehmen bestreitet das. (APA/AFP/dpa, TT.com)