Amnestie für illegale Wohnsitze
Die NEOS fordern eine Besteuerung der Freizeitwohnsitze. Das soll in Kitzbühel Bewegung in den Wohnungsmarkt bringen.
Von Harald Angerer
Kitzbühel –Das Thema Wohnen ist eines der Kernthemen im Bezirk Kitzbühel. Der Druck auf den Immobilienmarkt ist enorm und die Preise sind hoch wie in keinem anderen Tiroler Bezirk. Eine Möglichkeit, diese Situation zu verbessern, ist für die NEOS die Besteuerung der Freizeitwohnsitze. „Das würde vor allem in einem Bezirk wie Kitzbühel Bewegung in den Markt bringen“, sagt NEOS-Klubobmann LA Dominik Oberhofer bei einer Pressekonferenz gestern in Kitzbühel.
Mit der Einführung der Steuer sollten auch alle bisherigen illegalen Freizeitwohnsitze rückwirkend mit 31. Dezember 2017 legalisiert werden. „Ich weiß, das wird vielen nicht gefallen, aber es ist notwendig“, sagt Oberhofer weiter. Nur so wäre es auch möglich, konkrete Zahlen zu erhalten, wie hoch die Zweitwohnsitzquote in den Gemeinden auch wirklich ist.
Die Steuern sollen dann wieder zweckgebunden an die Gemeinden gehen. Die NEOS schätzen, dass es sich dabei um eine Größenordnung von 120 bis 160 Millionen Euro handelt. Die Kontrolle der Freizeitwohnsitze solle dann auch bei den Bürgermeistern bleiben. „Wenn sie damit Geld einnehmen, werden sie hier sehr interessiert sein“, sagt der NEOS-Klubobmann. Die Einnahmen sollten dann zweckgebunden für den sozialen Wohnbau verwendet werden. „Dann wird auch ein Bürgermeister Winkler in Kitzbühel bemüht sein, sozialen und Einheimischen-Wohnbau voranzutreiben“, erklärt Oberhofer weiter. Dadurch würden die Einheimischen direkt von der Steuer profitieren.
Sehr schwach vertreten sieht der Tiroler NEOS-Chef auch den Tourismus im Bezirk Kitzbühel in der Tirol Werbung. „Es kann nicht sein, dass eine so nächtigungsstarke Region so unterrepräsentiert wird“, sagt Oberhofer. Es flössen mehr Mittel und Unterstützung ins Oberland. „Das Oberland hat mehr Vertreter in der Landesregierung“, vermutet Oberhofer hier eine politische Steuerung. Das könnte sich aber auf die Dauer negativ auf den Bezirk Kitzbühel auswirken. Hier müssten die Touristiker in der Region unterstützt werden, ist Oberhofer überzeugt. Er ist selbst Hotelier im Stubaital.