Frankfurter Börse

Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Der DAX hat am Mittwoch unter neuen Sorgen über die Perspektiven für den Autosektor gelitten. Eine Gewinnw...

Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Der DAX hat am Mittwoch unter neuen Sorgen über die Perspektiven für den Autosektor gelitten. Eine Gewinnwarnung von Fiat Chrysler und frische Spekulationen über die baldige Einführung von US-Sonderzöllen lasteten auf den am Vortag noch sehr gefragten Autowerten - und damit auch auf dem Leitindex, der seine Verluste ausweitete. Über die Ziellinie ging er 0,87 Prozent tiefer bei 12.579,33 Punkten.

Auch allgemein hielten sich Anleger vor einem Treffen von EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker mit dem US-Präsidenten Donald Trump zurück. Es gilt als Showdown des Streits über angedrohte Sonderzölle der USA und mögliche Gegenmaßnahmen der EU. Angefeuert wurden die Sorgen von einem Medienbericht, wonach einige Wirtschaftsberater von Trump an die Einführung einer Sonderabgabe für importierte Autos noch in diesem Jahr glauben.

Für den MDAX der mittelgroßen Unternehmen ging es um 0,18 Prozent auf 26.687,46 Punkte nach unten. Der Technologiewerte-Index TecDAX jedoch schlug sich besser. Angetrieben von einem Kurssprung bei Telefonica Deutschland stieg er um 0,35 Prozent auf 2915,83 Punkte.

Die Turbulenzen im Autosektor gipfelten im Mailänder Handel in einem mehr als 15-prozentigen Kursrutsch bei Fiat Chrysler. Bei den Aktien von BMW , Daimler und Volkswagen sowie dem Branchenzulieferer Continental führten sie zu Abgaben zwischen 1,2 und 2,7 Prozent.

Noch größer waren aber die Verluste bei Infineon mit knapp 3,5 Prozent. Der Chiphersteller hat ebenfalls ein starkes Standbein im Autosektor, das Papier litt am Mittwoch aber verstärkt darunter, dass sich der UBS-Analyst Timothy Arcuri kritisch zu den Perspektiven für Halbleiterwerte geäußert hatte.

Nicht viel besser erging es den Aktien von Henkel mit einem Abschlag von 2,5 Prozent - ebenfalls nach einem pessimistischen Analystenkommentar, weil Richard Taylor von der Investmentbank Morgan Stanley mit einer Flaute im Klebstoffgeschäft rechnet. Ansonsten verloren die Aktien der Deutschen Bank nach endgültigen Zahlen 1,4 Prozent.

Auf der Sonnenseite des DAX standen vor allem die Linde-Aktien, bei denen gute Quartalszahlen mit einem Kursanstieg um 1,2 Prozent honoriert wurden. Vor der geplanten Fusion mit dem US-Wettbewerber Praxair zeigte sich der Gasekonzern mit einem Umsatz- und Ergebnisanstieg im zweiten Quartal in robuster Verfassung.

Eine unerwartet gute Geschäftsentwicklung von Telefonica Deutschland im zweiten Quartal hievte die Aktien des Mobilfunkers im TecDAX mit 8 Prozent Plus auf den höchsten Stand seit Mitte Mai. Ähnlich stark bewegt waren auch Klöckner & Co im SDAX bewegt - hier aber nach unten. Das Analysehaus Kepler Cheuvreux hatte am Mittwoch wegen fehlender positiver Kurstreiber seine bisherige Kaufempfehlung für die Titel des Stahlhändlers aufgegeben.

~ ISIN DE0008469008 ~ APA488 2018-07-25/18:43