Dammbruch

Rettungskräfte in Laos suchen weiter nach über 130 Vermissten

Bewohner, die in den überfluteten Gebieten auf Rettung warteten.
© AFP/ATTAPEU TODA

Mindestens 26 Menschen kamen ums Leben, als am Montagabend ein Staudamm einstürzte. Tausende sitzen noch in den überfluteten Gebieten fest.

Vientiane – Nach dem Bruch eines Staudamms in Laos suchen Rettungskräfte mit Booten und Hubschraubern weiter nach 131 Vermissten. 688 Menschen seien schon aus den überfluteten Gebieten gerettet worden, berichteten örtliche Medien am Donnerstag.

Der Xepian-Xe Nam Noy-Staudamm in der südöstlichen Provinz Attapqeu war am Montagabend eingestürzt. Fünf Milliarden Kubikmeter Wasser aus dem Staubecken überschwemmten sechs Dörfer.

Mindestens 27 Menschen kamen ums Leben, knapp 7000 Menschen verloren ihr Zuhause, Tausende sitzen noch in den überfluteten Gebieten fest. „Das Wasser steigt immer noch, es werden also noch mehr Menschen evakuiert werden“, sagte der kambodschanische Regierungssprecher Men Kong.

Als mögliche Ursache des Dammbruchs nannte eine der an dem Projekt beteiligten Firmen starken Regen, der zu Rissen im Damm geführt haben könnte.

Unglücksdamm war noch im Bau

Die Menschen in Laos erhalten laut Staatsmedien Hilfe aus zahlreichen Ländern. Das große nördliche Nachbarland China schickte demnach am Mittwoch 100 Rettungsleute, Japan versorgte die Opfer mit Zelten und Decken, der südwestliche Nachbar Thailand sandte Wasser und Medikamente.

Der Unglücksdamm war noch im Bau. Nach Angaben der thailändischen Ratchburi Holding, die an dem Staudamm beteiligt ist, war das Projekt zu 90 Prozent fertiggestellt. Das Kraftwerk sollte mehr als 1800 Gigawatt Strom pro Jahr produzieren – eine wichtige Einnahmequelle für das arme südostasiatische Land.

Auch Kambodscha von Überflutung betroffen

Die Wassermassen haben inzwischen auch den Nachbarstaat Kambodscha erreicht. Tausende Kambodschaner mussten am Donnerstag nach Angaben der Regierung wegen der herannahenden Fluten evakuiert werden. (APA/dpa/AFP)