Tirol-Quintett singt einstimmig „einstellig“
Mit dem Derby zwischen Wörgl und Kufstein startet am Freitag (19.30 Uhr) die Westliga in die neue Saison. Ein Blick auf die fünf Tiroler Vertreter.
Von Daniel Lenninger
SC Schwaz: Als Tabellen-Dritter stellten die Silberstädter das erfolgreichste Tiroler Westliga-Team der vergangenen Spielzeit, die mit dem Cupsieg gekrönt werden konnte. „Es wird schwer, die letzte Saison zu bestätigen. Ein Platz in den Top 10 ist aber möglich“, verweist Trainer Bernhard Lampl auf den personellen Aderlass. Vor allem der Verlust der beiden Torgaranten Thomas Pichlmann (Götzens) und Ertugrul Yildirim (Wacker II) wiegt schwer. Zurückkehrende Eigengewächse (Mustafa Bersparmak, Osman Akyüz) sowie Perspektivspieler aus der Tiroler Liga (Pascal Burger/Kundl) sollen die Lücke schließen. Das Weiterkommen im ÖFB-Cup gegen Ligarivalen Dornbirn (2:0) gab Selbstvertrauen.
FC Kitzbühel: Den Gamsstädtern werden die größten Chancen eingeräumt, den Schwazern die Vorherrschaft in der internen Tiroler Tabelle streitig zu machen. Chefbetreuer Alex Markl hält den Ball aber flach: „Es wird nicht immer alles in unsere Richtung laufen.“ Auch der Sportliche Leiter Wolfgang Kals rief mit dem einstelligen Tabellenplatz ein bescheidendes Saisonziel aus. Rückkehrer Yigit Baydar, der Wörgl mit 15 Toren zum Klassenerhalt schoss, belebt den Konkurrenzkampf in der Offensive.
FC Kufstein: Bei der 0:5-Cup-Pleite gegen Rapid waren die Augen der (TV-)Zuschauer nicht nur auf die Akteure des Rekordmeisters gerichtet, sondern auch auf Mohamadou Idrissou als Königstransfer der jung aufgestellten Kufsteiner. „Er ist gut integriert und soll uns mit seiner Erfahrung helfen“, erklärt Kufstein-Trainer Markus Duftner. Der einstige kamerunische Nationalspieler, der in der ersten und zweiten deutschen Bundesliga mehr als 200 Spiele bestritt, hat die besten Zeiten allerdings hinter sich und stürmte zuletzt in der Salzburger Liga bei Hallein, wo der 38-Jährige bei zwölf Einsätzen zwei Treffer erzielte. „Wir wollen uns in der Tabelle verbessern“, betont Duftner, der die Unterländer 2017/18 auf Platz zehn führte.
SV Wörgl: Nach zwei Jahren Abstiegskampf möchte Wörgl erstmals ein entspanntes Regionalliga-Jahr – aufgrund der Liga-Reform gibt es keinen Absteiger – nutzen, um befreit aufzuspielen. „Wir streben einen einstelligen Tabellenplatz an“, hält sich Trainer Denis Husic in puncto Zielsetzung an die Tiroler Konkurrenz. Testspiel-Pleiten gegen Kirchbichl und Hall belegten noch vorhandene Abstimmungsprobleme in der runderneuerten Elf.
SVG Reichenau: Die Innsbrucker vertrauen – mit Ausnahme von zwei jungen Neuzugängen aus Südtirol – weitgehend auf den Aufstiegskader um Torschützenkönig Stefan Milenkovic. „Wir wollen uns an das Tempo gewöhnen und ein gutes Niveau in die Elite-Liga mitnehmen“, führt Reichenau-Coach Gernot Glänzer aus. Gegen einen einstelligen Tabellenplatz hätte freilich auch der Neuling nichts einzuwenden.