Causa Erl: Vorstandssitzung am Dienstag oder Mittwoch
Man sei derzeit noch in der genaueren Terminkoordination, so Kulturlandesrätin Beate Palfrader, hielt sich in punkto möglicher Konsequenzen für Maestro Gustav Kuhn aber bedeckt.
Erl – Über die Zukunft des nach Vorwürfen von fünf Künstlerinnen wegen sexueller Übergriffe schwer in Bedrängnis geratenen, künstlerischen Leiters der Festspiele Erl, Gustav Kuhn, könnte kommende Woche eine Entscheidung fallen. Der Stiftungsvorstand werde Dienstag oder Mittwoch tagen, sagte Kulturlandesrätin Beate Palfrader (ÖVP) der APA. Die Politik sieht sie indes „nicht unmittelbar am Zug“.
Man sei derzeit noch in der genaueren Terminkoordination, so Palfrader. Zeit und Ort der Stiftungsvorstands-Sitzung stünden daher noch nicht fest. In punkto möglicher Konsequenzen hielt sich Palfrader am Freitag bedeckt. Erneut verwies sie auf die zuständigen Stellen, die nun in erster Linie am Zug seien und führte die laufenden staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen gegen Kuhn an. Im Stiftungsvorstand sitzen neben Palfrader Festspielpräsident Hans Peter Haselsteiner sowie Jürgen Meindl, Leiter der Kunst- und Kultursektion im Bundeskanzleramt. Die „Tiroler Festspiele Erl Gemeinnützige Privatstiftung“ ist seit 2017 alleiniger Gesellschafter.
Auf die Frage, ob der „Maestro“ für die Festspiele inzwischen nicht zu einer großen Belastung geworden sei und diesen damit Schaden zufüge, sagte die Kulturlandesrätin: „Dass diese Diskussionen nicht förderlich sind, ist klar. Aber es gilt auch die Unschuldsvermutung.“ Unbestritten sei jedoch, dass die öffentlichen und in einem offenen Brief namentlich unterfertigten Vorwürfe der Künstlerinnen eine andere Qualität haben als bisherige, anonym vorgebrachte.
Dass die Landespolitik – wie von Kritikern attestiert – in Sachen Konsequenzen aus der Causa Erl zu verhalten agiere und Festspielpräsident Hans Peter Haselsteiner das Feld überlasse, stellte Palfrader in Abrede. Sie verwies auf die Einsetzung der ehemaligen Landesrätin Christine Baur als Ombudsfrau. Zudem sei sie es gewesen, die für die zeitnahe Einberufung des Stiftungsvorstandes plädiert habe. „Es ist aber unbestritten, dass es ohne Hans Peter Haselsteiner die Festspiele Erl in dieser Form nicht geben würde“, verwies Palfrader auf die Verdienste des Industriellen. Das Land Tirol sei in erster Linie Subventionsgeber. (APA)