US-Börsen
New York (APA) - Die Wall Street ist am Freitag mit klaren Verlusten aus dem Handel gegangen. Am Vortag hatte ein schlichtendes Gespräch zum...
New York (APA) - Die Wall Street ist am Freitag mit klaren Verlusten aus dem Handel gegangen. Am Vortag hatte ein schlichtendes Gespräch zum europäisch-amerikanischen Handelskonflikt für Entspannung gesorgt. Heute belasteten Unternehmenszahlen die New Yorker Börsen. Zudem trübten die Stimmung amerikanische Wachstumszahlen, welche unter den Erwartungen geblieben waren.
Der Dow Jones Industrial Index verlor 0,30 Prozent und schloss bei 25.451,06 Einheiten. Der S&P-500 Index sank um 0,66 Prozent auf 2.818,82 Stellen ab. Noch deutlichere Verluste wurden an der Technologiebörse Nasdaq verzeichnet. Dort rutschte der Nasdaq Composite Index um 1,46 Prozent auf 7.737,42 Zähler ab.
Die Zunahme der Wirtschaftsleistung in den USA war im zweiten Quartal ein wenig hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Auf das Jahr hochgerechnet hatte das Bruttoinlandsprodukt um 4,1 Prozent zugelegt. Volkswirte hatten mit 4,2 Prozent gerechnet. Allerdings ist dies das stärkste Wachstum seit dem dritten Quartal 2014.
Nachdem am Vorabend Facebook-Aktien aufgrund eines schwachen Quartals und enttäuschenden Nutzerzahlen ein Fünftel an Wert verloren hatten, richteten sich die Blicke heute auf Twitter, die ebenfalls um 20,56 Prozent tiefer aus dem Handel gingen.
Der Kurznachrichtendienst führte als Grund für den Nutzerrückgang die neuen Datenschutzregeln in Europa an. Dazu kämen die Bemühungen, die Plattform aufzuräumen. Das Unternehmen versucht schon länger, härter gegen gefälschte Profile durchzugreifen, über die Spam und politische Propaganda verbreitet werden. Zuletzt hatte Twitter gesperrte Accounts von den Abonnenten-Zahlen abgezogen, wodurch viele Nutzer Follower verloren.
Beim Chip-Riesen Intel Umsatz und Gewinn die Investoren ebenfalls nicht zufrieden: Die Titel schlossen mit minus 8,59 Prozent bei 47,68 US-Dollar. Händler führten dies darauf zurück, dass der Umsatz mit Chips für große Rechenzentren nicht so stark gestiegen sei wie erhofft.
Mit Abschlägen schlossen zudem die Aktien von Western Digital, nachdem sie im Handel um 7,73 Prozent gesunken waren. Am Vorabend hatte der Festplattenhersteller seine Viertquartalszahlen präsentiert, die Investoren trotz höheren Gewinns nicht begeistert hatten.
Auch der Ölkonzern ExxonMobil konnte nicht überzeugen: Die Anteilscheine des Dow-Konzerns sanken um 2,75 Prozent, obwohl der Gewinn im Zuge höherer Ölpreise kräftig angesprungen war. Laut Analyst Neil Mehta von der US-Bank Goldman Sachs enttäuschte der Gewinn je Aktie dennoch.
Colgate-Palmolive verloren moderate 0,42 Prozent. Der US-Konsumgüterkonzern rechne im Gesamtjahr mit einem schwächeren Wachstum bei Umsatz und Gewinn, ließ er mitteilen. Die Märkte seien nach wie vor sehr herausfordernd, sagte Firmenchef Ian Cook. Laut Cook hat der Zahnpasta- und Seifenhersteller ein weiteres schwieriges Quartal gehabt. Dieses sei hinter seinen Erwartungen zurück geblieben. Auch Analysten hatten mehr erhofft.
Zuletzt rückten auch CBS ins Aufmerksamkeitszentrum. Dort dürften es aber nicht frische Zahlen gewesen sein, welche die Aktien des Unternehmens um 6,12 Prozent fallen ließen. Dem Chef des US-Medienkonzerns, Leslie Moonves, wird die Belästigung von Frauen vorgeworfen. Das Unternehmen kündigte am Freitag an, die Anschuldigungen untersuchen zu wollen. Details der Vorwürfe wurden zunächst nicht bekannt. Das Magazin „New Yorker“ wollte offensichtlich später am Freitag darüber berichten.
~ ISIN US78378X1072 US6311011026 US2605661048 ~ APA488 2018-07-27/22:29