„Wundervolles Leben“ in Kufstein zelebriert
3500 Tassen Kaffee und bis zum Schluss gefüllte Plätze sprechen für sich: Das TT-Café am Kufsteiner Fischergries war ein voller Erfolg.
Kufstein – Das TT-Café war noch nicht einmal eröffnet, schon stürmten am Samstag die ersten Besucher am Kufsteiner Fischergries die Testa-Rossa-Kaffeebar. Stahlender Sonnenschein und ebensolche Gesichter – die Gäste schienen sich bei frischem Gebäck aus der Hofer Backbox, lässiger Musik von Primetime und spannenden Interviews prächtig zu amüsieren. Bis zum Ende waren die beschatteten Plätze gut gefüllt, das Montes Mineralwasser bei Temperaturen um die 30 Grad heiß begehrt. 1100 Halbliterflaschen wurden an die TT-Leser verteilt, dazu 650 Topfengolatschen, 540 Laugenstangerln bzw. -brezen und 200 Pizzawecken verspeist. Mit 3500 getrunkenen Tassen outeten sich die Kufsteiner auch als Kaffeegenießer. Reges Interesse herrschte auch am Stand von Hansaton. Dort gab es für die Gäste Informationen rund um da Thema Hören.
Zum Gratis-Frühstück servierte TT-Chefredakteur Mario Zenhäusern mit Gästen aus Politik, Wirtschaft, Sport und Kultur bewegende Geschichten aus dem Bezirk.
In der ersten Interviewrunde hatten „Stadtherr“ Martin Krumschnabel und Scheffaus Bürgermeister Christian Tschugg das Wort. In der Festungsstadt kämpft man mit den Plänen zum Bau der Nordzulaufstrecke des Brennerbasistunnels. Krumschnabel wolle sich gegen eine oberirdische Gleisführung auch auf Bundesebene zur Wehr setzen, Kosten seien für ihn kein Argument. „Das Projekt wird die Zukunft Kufsteins für die nächsten 200 Jahre mitbestimmen“, unterstreicht der Bürgermeister die Tragweite des Projekts, das als „Entlastung gedacht war und nun zur Bedrohung wird“.
Überlastete Straßen – damit kennt sich auch Christian Tschugg aus. Der Bürgermeister von Scheffau berichtete über den aktuellen Stand des Neubaus der B178: „Wir werden die Pläne im Herbst einreichen und vermutlich im Frühjahr 2020 mit dem Bau beginnen“, so Tschugg, der 2016 mit 31 Jahren als jüngster Bürgermeister des Bezirks sein Amt antrat. Politisch aktiv sei er erst ein halbes Jahr vor den Gemeinderatswahlen geworden, als Bürgermeister einer 1500-Einwohner-Gemeinde habe er aber seinen Traumjob gefunden.
Freude und Leidenschaft treiben auch Wirtschaftsexperten Heinrich Lechner an. Mit der Innovationsplattform Kufstein (i.ku) will er Wirtschaft und Bildung im Bezirk zusammenführen. Im Leuchtturmprojekt „Smart Factories“ werden Schüler, Studierende, aber auch Nachwuchskräfte und Erwachsene an das Thema Mechatronik bzw. Industrie 4.0 heranführt. „Digitalisierung schafft Arbeitsplätze, sie vernichtet sie nicht“, ist Lechner überzeugt und sieht in „smarten Lösungen“ eine Chance, „auch für Menschen, die nicht so gut ausgebildet sind, einen Platz in der Wertschöpfungskette zu finden“.
Da staunten die Zuhörer nicht schlecht: 103 Liter Bier trinkt der Österreicher im Schnitt pro Jahr. Das freut Christoph Bichler – eines der drei Gesichter hinter der Schwoicher Brauerei „Bierol“. Was unterscheidet das Tiroler Craftbeer von anderem Gebräu, wollte Zenhäusern wissen. „Der größte Unterschied ist, wir sitzen in Schowich, und nicht in Holland, wie die Brau AG“, spielte Bichler auf die Regionalität an. „Wir experimentieren gerne mit verschiedenen Hopfen- und Hafersorten aus Tirol.“ Für Grapefruit- oder Ananas-Noten greife man auf Importe zurück, künstliche Aromen kämen jedoch nicht in die Flasche.
Für die Triathletin Carina Wasle ist Alkohol allerdings Tabu. Die mehrfache Staatsmeisterin und Winter-Triathlon-Weltmeisterin trainiert bis zu 30 Stunden in der Woche, um sich in 20 Wettkämpfen über den ganzen Globus verteilt mit den Weltbesten Sportlern zu messen. Derzeit führt die Kundlerin die Xterra Europatourwertung an.
Sportliche Talente schlummern auch im Baseball- und Softballclub Vikings, berichtete Jugendcoach Bernhard Eidherr. Immer wieder entsendet der Kufsteiner Verein Nachwuchsspieler ins österreichische Nationalteam. In Tirol sei es aber schwer, Sportstätten für den amerikanischen Nationalsport zu finden. „Ohne Heimplatz geht die Motivation flöten“, meint Eidherr, der froh ist, dass die Vikings letztes Jahr in Ebbs eine neue Bleibe gefunden haben.
In der Kulturrunde gab der Kundler Helmuth A. Häusler Einblicke in das Leben eines Schauspielers. „Lieber Film oder Bühne“, fragte Zenhäusern. „Für mich ist die Bühne reizvoller, weil man das Publikum direkt vor sich hat“, antwortete Häusler, der derzeit in zwei Rollen bei den Tiroler Volksschauspielen zu sehen ist. Am Ende verwöhnte die Kufsteiner Singer
Songwriterin Lisa Mauracher die Ohren der Gäste mit ihrer prägnanten Stimme und sang über das „wundervolle Leben“.
Wie gut es dieses manchmal mit uns meint, erfuhren Gertraud Perktold und Elisabeth Bric. Die Kufsteinerinnen freuten sich über das glückliche Händchen von Glücksfee Florina und durften eine Testa Rossa Caffè-Maschine bzw. einen 300- Euro-Gutschein vom Einkaufszentrum dez mit nachhause nehmen. (jazz)