Deutschland

Dürre macht Pommes teurer

Für die Pommes-Produktion braucht es eigentlich lange Kartoffel.Foto: iStockl
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In Deutschland droht wegen der Hitze ein Mangel an übergroßen Kartoffeln.

Berlin –Nach der anhaltenden Dürre könnten Pommes frites wegen der schlechten Kartoffelernte teurer werden: Die kartoffelverarbeitende Industrie in Deutschland warnt vor Qualitätsproblemen und drohenden Engpässen. Mit der Trockenheit spitze sich die Lage „dramatisch“ zu, hieß es in einer Stellungnahme des deutschen Bundesverbands der obst-, gemüse- und kartoffelverarbeitenden Industrie (BOGK).

Schon jetzt werde mit Ernteausfällen bei Kartoffeln von bis zu 40 Prozent gerechnet, berichtete BOGK-Geschäftsführer Horst-Peter Karos. „Wenn kein Wetterumschwung kommt, ist die Missernte da“, sagte Karos. Aufgrund der Dürre gerieten die Kartoffelpflanzen vermehrt unter Stress und stellten das Wachstum ein, sodass die Knollen klein blieben. Auch eine Beregnung – sofern überhaupt möglich – nütze wenig. Vor allem Knollen in Übergröße, wie sie zur Produktion von Pommes frites benötigt würden, seien bereits jetzt auf zahlreichen Böden kaum oder gar nicht mehr vorhanden.

„Es wird von Tag zu Tag kritischer“, meinte auch der Analyst des Agrarmarkt-Informationsdienstes, Christoph Hambloch. „Die frühen Kartoffelsorten sind noch glimpflich davongekommen, alles, was folgt, leidet extrem unter der Hitze.“ Schon jetzt lägen die Kartoffelpreise trotz einer guten Ernte 2017 deutlich über dem Vorjahresniveau. An der Warenterminbörse hätten die Kartoffelnotierungen einen seit Jahren nicht mehr erreichten Höchststand erreicht. „Die Menge der Knollen ist gesetzt. Jetzt geht es nur noch um die Größe“, erklärt Landwirt Stephan Hufer. Die Landwirte hofften, einen Teil der drohenden Einbußen über Preissteigerungen wieder wettzumachen. Für die Industrie geht Karos davon aus, dass auch kleinere Kartoffeln für die Produktion von dann kürzeren Pommes eingesetzt werden könnten. „Wenn die größeren Sortierungen nicht da sind, muss man auf kleinere Chargen zurückgehen.“ Da auch die Nachbarländer von der Dürre betroffen seien, könne das Problem nicht durch Einfuhren gelöst werden. (APA, dpa)