Übernahme

Sodastream soll für 2,8 Milliarden Euro für Pepsi sprudeln

Ramon Laguarta, CEO von PepsiCo, während eines Meetings mit SodaStream-Chef Daniel Birnbaum in Tel Aviv.
© Reuters/Cohen

Mit der Übernahme des israelischen Sprudelgeräte-Herstellers Sodastream will sich PepsiCo eine Alternative zum schwächelnden Hauptgeschäft mit zuckerhaltigen Softdrinks erschließen.

New York/Tel Aviv – Der US-Getränkeriese PepsiCo will den israelischen Sprudelgeräte-Hersteller Sodastream übernehmen. Pepsi bietet 144 Dollar (126,4 Euro) je Aktie in bar, wie die Unternehmen am Montag mitteilten. Damit würde sich insgesamt ein Kaufpreis von etwa 3,2 Milliarden Dollar (etwa 2,8 Mrd. Euro) ergeben.

Ganz neue Absatznische für Pepsi

Sodastream ist vor allem für seine Trinkwassersprudelgeräte für zu Hause bekannt, die Pepsi eine ganz neue Absatznische eröffnen würden. Beim Sodastream-System wird eine spezielle Flasche mit Leitungswasser gefüllt und in ein Gerät gesteckt. Knopf drücken – und das Wasser perlt. Die Kohlensäure kommt aus einem CO2-Zylinder. Ist dieser leer, muss nachgekauft werden.

Pepsis scheidende Vorstandschefin Indra Nooyi ist bereit, für den Zukauf tief in die Tasche zu greifen: Das unterbreitete Angebot entspricht einem 32-prozentigen Aufschlag auf den durchschnittlichen Aktienkurs der vergangenen 30 Tage und liegt rund elf Prozent über dem Schlusskurs von Freitag. Bei Sodastream liefen die Geschäfte zuletzt rund: Im zweiten Quartal kletterten die Erlöse im Jahresvergleich um fast ein Drittel auf 171,5 Mio. Dollar.

Besonders kräftig legten die Verkäufe in Westeuropa zu, hier stieg der Umsatz – insbesondere dank starker Nachfrage in Deutschland und Frankreich – um gut 42 Prozent.

Sprudelndes Mineralwasser neuer Verkaufsschlager in den USA

Pepsi kämpft wie der US-Erzrivale Coca-Cola schon länger mit einer Flaute im Kerngeschäft mit kalorienreichen Softdrinks. Zwar hat das Unternehmen mit Knabbergebäck wie Kartoffel- und Tortilla-Chips der Marken Cheetos oder Doritos und den Frühstücksflocken Quaker Oats bereits ein gutes Gegengewicht. Doch sprudelndes Mineralwasser entwickelt sich in den USA immer mehr zum Verkaufsschlager, so dass der Neuerwerb gut in die Produktpalette passen könnte.

Sodastream-Chef Daniel Birnbaum bezeichnete die Transaktion als „wichtigen Meilenstein“. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte: „Ich begrüße den riesigen Deal, der die Staatskassa bereichern wird, sowie die wichtige Entscheidung, die Firma in Israel zu belassen.“

2014 war das Unternehmen allerdings in die Kritik geraten, weil es die Sprudler im von Israel besetzten Westjordanland herstellen ließ. Kurze Zeit darauf verlegte Sodastream seine Produktion nach Israel. (APA/dpa)

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