Statistik Austria

Einbürgerungen im ersten Halbjahr um 7,5 Prozent gestiegen

Mehr als 90.000 Tiroler sollten im neuen Jahr ein Reisedokument beantragen.
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Rund 5000 Personen erhielten in den ersten sechs Monaten die österreichische Staatsbürgerschaft. In Tirol wurde ein Zuwachs von neun Prozent verzeichnet.

Wien – Der Trend steigender Staatsbürgerschaftsverleihungen setzt sich fort: Im ersten Halbjahr dieses Jahres gab es um 7,5 Prozent mehr Einbürgerungen als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. 5045 Personen erhielten laut Statistik Austria in den ersten sechs Monaten heuer die österreichische Staatsbürgerschaft (erstes Halbjahr 2017: 4695 Einbürgerungen). Über ein Drittel ist bereits hier geboren.

Mit den jüngsten Zahlen setzt sich laut Statistik Austria der seit 2011 beobachtbare Trend steigender Einbürgerungszahlen fort. Mehr als die Hälfte der Eingebürgerten im ersten Halbjahr waren Frauen (rund 54 Prozent), der Anteil der Kinder unter 18 Jahren betrug fast 35 Prozent.

Gut 35 Prozent der im ersten Halbjahr eingebürgerten Personen sind bereits in Österreich geboren. Fast zwei Fünftel (1942 oder 39 Prozent) verteilen sich außerdem auf fünf Herkunftsstaaten: 577 oder elf Prozent der Neo-Österreicher stammen ursprünglich aus Bosnien und Herzegowina, 459 aus der Türkei und 319 aus dem Kosovo, 316 aus Serbien und 271 aus Mazedonien. Zudem erhielten 1.090 EU-Staatsangehörige heuer schon die österreichische Staatsbürgerschaft, vor allem Rumänen (256), Kroaten (152) und Ungarn (138).

Zuwachs von 9 Prozent in Tirol

Betrachtet man die Statistik nach Bundesländern, wurden in sieben Ländern mehr Personen eingebürgert als im ersten Halbjahr 2017. Den höchsten Zuwachs verzeichnete Niederösterreich (+43 Prozent), gefolgt vom Burgenland (+38 Prozent), Vorarlberg (+15 Prozent), Kärnten (+14 Prozent) und Tirol (+9 Prozent). Ein Plus gab es auch in Wien (+7 Prozent) und in Oberösterreich (+5 Prozent). Ein starkes Minus zeigt sich hingegen in Salzburg (-47 Prozent), und auch in der Steiermark wurden weniger Ausländer eingebürgert (-11 Prozent).

Mehr als die Hälfte aller Einbürgerungen (58 Prozent) erfolgte aufgrund eines Rechtsanspruchs: 1.445 Personen wurden bei Erfüllung aller anderen Voraussetzungen nach mindestens sechsjährigem Wohnsitz in Österreich und aus besonders berücksichtigungswürdigen Gründen eingebürgert (zum Beispiel EWR-Staatsangehörigkeit, Geburt in Österreich oder asylberechtigt), 390 Personen aufgrund der Ehe mit einem Österreicher oder einer Österreicherin und 194 Personen aufgrund eines mindestens 15-jährigen Wohnsitzes in Österreich und nachhaltiger Integration.

675 Personen erhielten die Staatsbürgerschaft im Ermessen (13 Prozent). Unter dem Titel „Erstreckung der Verleihung“ wurden 165 Ehegatten sowie 1263 Kinder eingebürgert. (APA)

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