Uni-Budget: Uniko gegen „Milchmädchenrechnungen“

Wien/Linz (APA) - Gegen „Zurufe aus der Landespolitik“ bei den Verhandlungen über die Uni-Budgets der kommenden drei Jahre spricht sich die ...

Wien/Linz (APA) - Gegen „Zurufe aus der Landespolitik“ bei den Verhandlungen über die Uni-Budgets der kommenden drei Jahre spricht sich die Präsidentin der Universitätenkonferenz (uniko), Eva Blimlinger, in einer Aussendung aus. Zuletzt hatte Oberösterreich mit Hinweis auf seinen Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) mehr Mittel für die Uni Linz verlangt - für Blimlinger ist das aber eine „Milchmädchenrechnung“.

„Eine Bezugnahme auf Oberösterreichs Anteil am Bruttoinlandsprodukt hat für die kommenden Verhandlungen der Leistungsvereinbarungen zwischen den 21 Universitäten und dem Wissenschaftsministerium ebenso wenig Relevanz wie etwa der Hinweis auf den Fachkräftemangel“, meinte die uniko-Präsidentin. Bei der Vergabe der Universitätsbudgets 2019 bis 2021 zählten „keine Milchmädchenrechnungen oder Föderalismusmuskeln, sondern die tatsächlichen prüfungsaktiven Studierendenzahlen“.

Derzeit laufen die Verhandlungen über die Vergabe der rund elf Mrd. Euro Gesamtbudget für die Jahre 2019 bis 2021 an die einzelnen Universitäten. Das entspricht einem Plus von 1,27 Mrd. Euro gegenüber dem laufenden Budget von 2016 bis 2018. Insgesamt sollen die Unis künftig über drei Säulen finanziert werden: Lehre, Forschung und Infrastruktur/strategische Entwicklung. Ein Teil davon wird anhand bestimmter Indikatoren vergeben, andere sind Verhandlungssache.

Kernziel ist dabei im Bereich Lehre eine Verbesserung der Betreuungsverhältnisse. Grundlage für die Mittelzuteilung ist dabei vor allem die Zahl der prüfungsaktiven Studenten - das sind jene, die innerhalb eines Studienjahrs 16 ECTS-Punkte positiv absolviert haben. Dazu kommt auch noch die Zahl der Uni-Lehrer. Dabei wurden unter anderem Sockelbeträge normiert, um mögliche Unterdotierungen abzufedern, von denen auch die Uni Linz profitiert habe, so Blimlinger. Laut dem jüngsten Universitätsbericht weist die Uni Linz den geringsten Anteil an prüfungsaktiv betriebenen Studien auf.

Über alle Unis gerechnet ergebe sich anhand der Indikatoren ein formelgebundener Zuwachs von sieben bis 17 Prozent, betonte Blimlinger - je nach Ausgangssituation bei den Betreuungsverhältnissen und wie sie in den nächsten drei Jahren verbessert werden solle und könne. „Die JKU Linz liegt mit voraussichtlich rund elf Prozent formelbasierter Budgetsteigerung in der oberen Hälfte, und gute Argumente für mehr Budgetbedarf haben alle Universitäten.“

Selbstverständlich versuchten alle Rektoren, das Beste für die jeweilige Universität herauszuholen und vor allem die Finanzierung für innovative Vorhaben sicherzustellen, zeigte die uniko-Chefin durchaus Verständnis. Nun liege aber erstmals ein Finanzierungsmodell vor, in dem tatsächlich eine gerechtere, besser objektivierbare Verteilung als bisher versucht werde. „Zurufe der Landespolitik wie jene aus Oberösterreich in Richtung Bundesministerium oder Bundesregierung sind daher nur irritierend und müssen im Interesse der Gesamtheit der öffentlichen Universitäten entschieden zurückgewiesen werden.“