Überschwemmungen in Indien - Zahl der Toten auf über 400 gestiegen

Kochi (APA/AFP) - In den Überschwemmungsgebieten im indischen Bundesstaat Kerala ist die Zahl der Todesopfer auf mehr als 400 gestiegen. All...

Kochi (APA/AFP) - In den Überschwemmungsgebieten im indischen Bundesstaat Kerala ist die Zahl der Todesopfer auf mehr als 400 gestiegen. Allein am Sonntag seien mindestens 30 Leichen in überfluteten Dörfern gefunden worden, teilten die Behörden am Montag mit. 22.000 Menschen wurden gerettet, fast 725.000 harren noch in Notunterkünften aus. Die Behörden sprechen vom schlimmsten Hochwasser seit hundert Jahren.

Der wegen seiner Traumstrände und malerischen Teeplantagen bei Touristen beliebte Bundesstaat im Süden Indiens leidet in diesem Jahr unter besonders heftigen Monsun-Regenfällen. Allein seit dem 8. August kamen nach Angaben der Behörden mehr als 200 Menschen in den Fluten ums Leben, seit Beginn der Saison im Juni starben mehr als 400.

Am Montag ließen die Regenfälle nach und in einigen Gebieten ging das Hochwasser zurück. Die Rettungskräfte kämpften sich mit Hubschraubern und Booten in von den Wassermassen eingeschlossene Ortschaften vor. Allein in fünf Dörfern in Chengannur, einem der am schlimmsten betroffenen Bezirke, sitzen noch mindestens tausend Menschen fest. Im Bezirk Thrissur bauten Marinesoldaten eine Hängebrücke über einen Fluss, um hundert Menschen nach tagelangem Warten zu retten.

Die Rettungskräfte versorgen die Flutopfer auch auf dem Luftweg mit Trinkwasser und Lebensmitteln. Die Versorgung mit frischem Wasser und die Wiederherstellung der Stromversorgung seien jetzt am dringlichsten, sagte Keralas Regierungschef Pinarayi Vijayan. Die Behörden befürchten, dass sich in den Überschwemmungsgebieten auch Krankheiten ausbreiten. Fischer von der Küste, die die Rettungskräfte mit ihren Booten unterstützen, erhalten von den Behörden 3.000 Rupien (gut 37 Euro) pro Tag.

Der internationale Flughafen von Kochi, der auch von vielen Touristen genutzt wird, bleibt noch bis Sonntag geschlossen. Am Montag landeten erste kleine Passagiermaschinen auf einem Militärflughafen in der Stadt, den die Marine für Linienflüge freigab. Die Schäden des Hochwassers werden bisher auf drei Milliarden Dollar geschätzt.