Krieg in Syrien

Merkel zu Syrien-Treffen mit Russland, Frankreich und Türkei bereit

Der russische Präsident Wladimir Putin und die deutsche Kanzlerin Angela Merkel.
© REUTERS

Ein Gipfeltreffen könnte neue Bewegung im Syrien-Krieg bringen. Der Vorschlag dafür kam vom türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan.

Berlin – Deutschland ist zu einem Vierer-Treffen mit Russland, der Türkei und Frankreich über Wege zu einer Beilegung des Syrien-Konflikts bereit. Wie Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin mitteilte, verständigte sich die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel in dieser Frage am Samstag mit Russlands Präsident Wladimir Putin.

Beide „sind übereingekommen, die Vorbereitung auf einen solchen Termin voranzutreiben“, sagte dazu Seibert. Den Vorschlag für ein solches Vierer-Treffen hatte zunächst der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan gemacht. Ein solches Gesprächsformat gilt als diplomatisch heikel, weil die USA nicht beteiligt wären und das Treffen parallel zu den Bemühungen unter Leitung der Vereinten Nationen zu einer Konfliktlösung erfolgen würde.

Leitung des politischen Prozesses liegt bei UNO

Seibert betonte, es sei Sache der Vereinten Nationen und ihres Sondergesandten Staffan de Mistura, zum Syrien-Konflikt „den politischen Prozess zu leiten“. „Trotzdem kann es sinnvoll sein, dass sich Deutschland, Frankreich, die Türkei und Russland austauschen“, sagte er aber weiter.

Die vorbereitenden Gespräche dafür sollen demnach zunächst auf Ebene der außenpolitischen Berater und Experten der beteiligten Regierungen geführt werden. Ob es danach ein Spitzentreffen der Staats- und Regierungschefs geben wird, ließ Seibert offen. „Das könnte der übernächste Schritt sein“, sagte er lediglich.

Mehrere Gesprächsformate laufen bereits

Seibert wies auch darauf hin, dass es neben dem UN-Prozess bisher schon weitere „etablierte Formate“ gebe, in denen über Syrien gesprochen wird. Er nannte den Astana-Prozess unter maßgeblicher Beteiligung Russlands und die sogenannte „small group“ westlicher und nahöstlicher Staaten, zu der auch Deutschland gehört. Diese Gruppe arbeite eng mit den Vereinten Nationen zusammen.

Zu Forderungen Russlands nach Aufbauhilfe auch westlicher Staaten für Syrien sagte Seibert, dafür sei jetzt noch „nicht die Zeit“. Zunächst gehe es darum, in Syrien „so etwas wie Frieden zu erreichen“ und eine humanitäre Katastrophe im Raum Idlib zu verhindern. Merkel war am Samstagabend in Schloss Meseberg bei Berlin mit Putin zusammengetroffen. (APA/AFP)

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