Deutscher Minister in Auschwitz: „Unsere Verantwortung endet nie“

Oswiecim (Auschwitz) (APA/dpa/AFP) - Der deutsche Außenminister Heiko Maas hat bei seinem Besuch in der KZ-Gedenkstätte Auschwitz an die deu...

Oswiecim (Auschwitz) (APA/dpa/AFP) - Der deutsche Außenminister Heiko Maas hat bei seinem Besuch in der KZ-Gedenkstätte Auschwitz an die deutsche Verantwortung für den Mord an Millionen Menschen durch die Nationalsozialisten erinnert. „Wir brauchen diesen Ort, weil unsere Verantwortung endet nie“, sagte der SPD-Politiker am Montag.

„Das ist der schrecklichste Ort der Welt. Hier muss man sich entscheiden: Entweder verliert man den Glauben an die Menschlichkeit, oder man gewinnt die Hoffnung oder die Kraft dafür einzutreten, dass die Menschenwürde gewahrt wird und tut etwas dafür“, so Maas. Er besuchte Auschwitz als erster deutscher Außenminister seit 26 Jahren.

„Für mich ist Auschwitz die immerwährende Mahnung, für die unantastbare Würde des Menschen weltweit einzustehen - persönlich wie politisch“, sagte Maas vor dem Abflug in Berlin. „Wir müssen die Erinnerung an die unfassbaren Gräueltaten wachhalten, auch für die nachfolgenden Generationen.“ An der sogenannten Todeswand in Auschwitz waren im Zweiten Weltkrieg tausende Menschen erschossen worden.

In dem Lager wurden mehr als 1,1 Millionen Menschen ermordet, die meisten davon waren Juden. Als letzter deutscher Außenminister vor Maas hatte Klaus Kinkel 1992 die Gedenkstätte besucht. Ein deutscher Bundeskanzler war mit Helmut Kohl zuletzt 1995 in Auschwitz.

Maas hob auch die Bedeutung der deutsch-polnischen Beziehungen hervor. „Polen ist für uns heute nicht nur Nachbar, sondern geschätzter Freund und wichtiger Partner in Europa“, sagte er. Berlin und Warschau führten „einen engen und intensiven Austausch“.

Im Anschluss an den Besuch in Auschwitz-Birkenau war ein Treffen mit dem polnischen Außenminister Jacek Czaputowicz in der nahegelegenen Ortschaft Harmeze geplant. In Warschau war Maas bereits kurz nach seinem Amtsantritt im März zu Gast.