Bernstein wäre 100 - Wien feiert in JMW und Haus der Musik
Wien (APA) - Leonard Bernstein wäre am kommenden Sonntag (25. August) 100 Jahre alt geworden. Das feiert man auch in Wien, jener Stadt, die ...
Wien (APA) - Leonard Bernstein wäre am kommenden Sonntag (25. August) 100 Jahre alt geworden. Das feiert man auch in Wien, jener Stadt, die Bernstein „unglaublich“ genossen hat. Zusatz: „so sehr man das als Jude überhaupt kann“. Das Zitat stammt aus einem Brief an seine Eltern, der Teil der Ausstellung „Leonard Bernstein. Ein New Yorker in Wien“ im Jüdischen Museum sein wird.
Eröffnet wird die Schau über das Verhältnis des US-Komponisten und Dirigenten zu Wien am 17. Oktober - zeitgleich mit der Kabinettschau „Embracing Music - Leonard Bernstein at 100“ im Haus der Musik. Während man im Jüdischen Museum seiner Liebe zu Wien, das er wegen der Zusammenarbeit mit den Philharmonikern ab 1966 oft besuchte, aber auch seiner politischen Haltung sowie seinen jüdischen Wurzeln nachgeht, wird „Lenny“ im Haus der Musik vorrangig als Musikpädagoge gewürdigt. Erstmals öffentlich gezeigt wird dabei der 1985 produzierte Film „Bernstein on Wagner“, dazu gibt es Impressionen aus den „Young People‘s Concerts“, Bernsteins beispielgebender, populärer Musikvermittlungsfernsehsendung. Außerdem zeigt das Haus der Musik Dokumente aus den Archiven der Wiener Philharmonikern, mit denen Bernstein nicht zuletzt knapp 200 Konzertreisen unternommen hat.
Die Philharmoniker selbst reisen zu seinem Geburtstag in seine Heimat - Vorstand Daniel Froschauer und Geschäftsführer Michael Bladerer vertreten das Orchester in einem Galakonzert beim Tanglewood-Festival, bei dem Musiker aus allen Bernstein eng verbundenen Orchestern gemeinsam spielen. In Salzburg veranstalten die Philharmoniker zwei Gespräche zu Bernstein in Mozarts Geburtshaus - das erste findet bereits morgen, Mittwoch, Nachmittag statt.
Bernsteins Musik im Konzert zu hören gab es heuer bereits ausführlich - der Musikverein widmete dem Komponisten während des Musikverein Festivals im Frühjahr einen prominent besetzten Schwerpunkt. Am 10. und 11. September besucht außerdem das Boston Symphony Orchestra das Haus und bringt aus Tanglewood Bernsteins „Serenade“ mit Solistin Baiba Skride mit. Im Konzerthaus eröffnet Martin Grubinger am 12. September die Saison mit „The Bernstein Experience“, dem ersten Teil seiner Bernstein-Trilogie, in der Reihe „Film und Musik“ geht am 9. und 10. Oktober die „West Side Story“ über die Bühne, und das ORF Radio Symphonieorchester veranstaltet am 28. Oktober Bernsteins „Mass“.