Rouhani: Iran muss sein Militär gegen andere Mächte stärken
Teheran (APA/Reuters) - Der Iran muss sich Präsident Hassan Rouhani zufolge gegen Angriffe anderer Staaten rüsten und die Kampfkraft seines ...
Teheran (APA/Reuters) - Der Iran muss sich Präsident Hassan Rouhani zufolge gegen Angriffe anderer Staaten rüsten und die Kampfkraft seines Militärs stärken. „Wir sollten uns darauf vorbereiten, gegen Streitkräfte zu kämpfen, die unser Territorium und unsere Ressourcen übernehmen wollen“, sagte Rouhani am Dienstag in einer im Fernsehen übertragenen Rede.
Der Präsident, der als gemäßigt und pragmatisch gilt, sprach einen Tag vor dem Nationalen Tag der Verteidigungsindustrie. Die USA würden es nicht wagen, den Iran anzugreifen, sagte Rouhani. „Warum greifen die USA uns nicht an? Wegen unserer Macht, weil sie sich der Konsequenzen bewusst sind.“ Der Iran stellte laut Berichten staatlicher Medien auch einen neuen Kampfjet vor. Das Flugzeug namens „Kowsar“ werde vollständig im Inland produziert und könne verschiedene Waffen tragen, meldete die Nachrichtenagentur Tasnim. Es sei für kurze Unterstützungseinsätze gedacht.
Der Iran hat Waffen und Tausende Soldaten nach Syrien geschickt, um dem dortigen Präsidenten Bashar al-Assad im Kampf gegen Aufständische zu helfen. Weil die Macht der eigenen Luftwaffe nicht ausreicht, hat der Iran Russland gebeten, ihn bei seinem Einsatz in Syrien aus der Luft zu unterstützen. Auch Russland ist ein enger Verbündeter Assads.
Die iranische Luftwaffe verfügt allerdings nur über einige Dutzend Kampfflugzeuge. Dabei handelt es sich um russische Modelle oder veraltete US-Flugzeuge, die noch aus der Zeit vor der Revolution im Iran im Jahr 1979 stammen. Irans Erzrivale Saudi-Arabien kauft seine Kampfjets in den USA.
US-Präsident Donald Trump hat dem Iran wiederholt gedroht und nach dem Ausstieg aus dem Atomabkommen Sanktionen gegen das Land verhängt. Trump hatte das 2015 von seinem Vorgänger Barack Obama mit Russland, China, Großbritannien, Frankreich, Deutschland und dem Iran geschlossene Abkommen im Mai einseitig aufgekündigt. Die anderen Unterzeichnerstaaten wollen es aufrechterhalten. Der Vertrag sieht die Aufhebung von Sanktionen gegen den Iran vor, der im Gegenzug sein Atomprogramm begrenzt und internationale Kontrollen seiner Atomanlagen zulässt. Trump will nun den Iran zur Aushandlung eines neuen weiter reichenden Atomabkommens zwingen.