Justiz und Kriminalität

USA schoben früheren KZ-Aufseher nach Deutschland ab

Blick auf die Mauern des Konzentrationslagers Auschwitz.
© Lindstrom

Ein mittlerweile 96-Jähriger wurde nach Deutschland abgeschoben. Eigentlich sollte der Mann bereits vor 14 Jahren abgeschoben werden.

Washington – Die USA haben den früheren SS-Mann Jakiv Palij, der als Aufseher im Konzentrationslager Trawniki im besetzten Polen tätig war, nach Deutschland abgeschoben. „Um das Freiheitsversprechen zu wahren, das Holocaust-Opfern und ihren Familien gegeben wurde“, habe Präsident Donald Trump die Abschiebung des heute 95-Jährigen zur Priorität gemacht, teilte das Weiße Haus am Dienstag mit.

„Die Vereinigten Staaten werden niemanden tolerieren, der NS-Verbrechen und andere Menschenrechtsverstöße unterstützt hat, und diese Personen werden auf amerikanischem Boden keine Zuflucht finden“, hieß es.

Palij, der auf dem Gebiet der heutigen Ukraine geboren wurde, sei 1949 in die USA ausgewandert und habe 1957 die amerikanische Staatsbürgerschaft angenommen. Er habe den USA damals seine Nazi-Vergangenheit verheimlicht und angegeben, auf einem Bauernhof und in einer Fabrik gearbeitet zu haben.

Abschiebung seit 2004 „ohne Erfolg“

Ein US-Gericht hatte dem früheren SS-Mann bereits 2003 die Staatsbürgerschaft entzogen. 2004 sei seine Abschiebung erstmals angeordnet worden, bis jetzt aber „ohne Erfolg“ geblieben, so die Mitteilung.

Der Abschiebung seien „umfangreiche Verhandlungen“ vorausgegangen, hieß es darin weiter. Der Vorgang fördere „die Zusammenarbeit mit einem zentralen europäischen Bündnispartner der Vereinigten Staaten.“ (APA/dpa)

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