Semperit - Analysten sehen noch keine Verbesserungen
Wien (APA) - Beim angeschlagenen Gummi- und Kautschukhersteller Semperit zeichnet sich nach Einschätzung von Finanzanalysen noch keine Trend...
Wien (APA) - Beim angeschlagenen Gummi- und Kautschukhersteller Semperit zeichnet sich nach Einschätzung von Finanzanalysen noch keine Trendumkehr ab. Für die Geschäftszahlen zum ersten Halbjahr prognostizieren Wertpapierexperten von Erste Group, Raiffeisen Centrobank (RCB) und Baader Bank operativ und unterm Strich tiefrote Zahlen. Die Ergebnisse werden am Donnerstag veröffentlicht.
„Das Unternehmen ist noch immer inmitten eines Restrukturierungsprozesses“, kommentierte Erste-Group-Analyst Vladimira Urbankova. „Wir erwarten im zweiten Quartal noch keine signifikanten Verbesserungen.“ Zudem würden sich im abgelaufenen Jahresviertel negative Einmaleffekte aus der Restrukturierung in der Höhe von rund 65 Mio. Euro niederschlagen.
Im Schnitt erwarten die befragten Analysten für das erste Halbjahr 2018 einen Umsatz von 446,1 Mio. Euro - um drei Prozent weniger als in den ersten sechs Monaten des Vorjahres. Operativ prognostizieren die Analysten einen Verlust von fast 52 Mio. Euro, unterm Strich könnte den Schätzungen zufolge ein Fehlbetrag von 65,3 Mio. Euro bleiben. Im ersten Halbjahr 2017 hatte Semperit noch einen Nettogewinn von 21,2 Mio. Euro verzeichnet.
Anfang August hatte Semperit bereits mitgeteilt, in der Sparte für Gummihandschuhe, Sempermed, rund 55 Mio. Euro abschreiben zu müssen. Im Zuge dessen hatte das Unternehmen auch von einer „rückläufigen Geschäftsentwicklung“ berichtet und die Anleger für das Gesamtjahr auf einen Verlust eingestellt. Sempermed bleibe das „größte Problemkind“ der Semperit, kommentiert Baader-Analyst Christian Obst. Die wichtigste Frage bleibe, ob das Management dazu imstande sei, die Sparte wieder auf Spur zu bringen.
Semperit habe die Probleme auf stärkeren Wettbewerb, Preisanstiege bei einigen Rohstoffen und ineffizienter Produktion zurückgeführt. „Aber die Konkurrenten leben in derselben Welt“, kritisiert der Baader-Analyst. Lediglich der letztgenannte Punkt betreffe nur die Semperit. Obst will vom Management nun hören, mit welcher Strategie die Effizienz in der Produktion verbessert werden soll.
Semperit - Analystenschätzungen für das erste Halbjahr 2018:
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Erste RCB Baader Schnitt Vorjahr +/- Umsatz 444,1 449 445,1 446,1 461,6 -3% Ebitda 30,3 29,3 29,8 97,3 -69% Ebit -51,7 -51,9 -51,8 54,3 n.v. Nettogewinn (nach -63,2 -67,4 -65,3 21,2 n.v. Minderheiten) ~
~ ISIN AT0000785555 WEB http://www.semperitgroup.com ~ APA292 2018-08-21/14:55