Europas Leitbörsen zur Eröffnung knapp behauptet erwartet

Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Die europäischen Aktienmärkte werden am Mittwoch mit leichten Verlusten erwartet. Der Eurozonen-Leitindex ...

Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Die europäischen Aktienmärkte werden am Mittwoch mit leichten Verlusten erwartet. Der Eurozonen-Leitindex Euro-Stoxx-50 wird 0,3 Prozent schwächer erwartet. Auch der deutsche Leitindex DAX dürfte mit leichten Abschlägen in den Handel gehen.

Der für professionelle Investoren wohl wichtigste US-Index S&P 500 war zwar am Vorabend im Zuge des starken Wachstums der US-Wirtschaft auf ein neues Rekordhoch geklettert, jedoch dämpften anschließend politische Meldungen die Freude der Anleger. So hat der langjährige Anwalt von US-Präsident Donald Trump, Michael Cohen, mehrere Verstöße gegen Gesetze zur Wahlkampffinanzierung eingeräumt. Seine Aussage vor einem US-Gericht wurde so interpretiert, dass er dies im Auftrag von Trump getan hat.

Auf der Agenda stehen die Handelsgespräche zwischen den USA und China. Händler hoffen, dass sie zu einer Entschärfung der zuletzt aufgeladenen Atmosphäre zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt führen. Andererseits hinterließen die Politiker eher den Eindruck, dass nicht viel erreicht werden könne, gab Analyst David Madden von CMC Markets zu Bedenken.

Nach wie vor präsent, aber etwas in den Hintergrund gerückt ist die Währungskrise in der Türkei. Dafür zieht das Notenbanker-Treffen in Jackson Hole nun stärker die Aufmerksamkeit auf sich.

Anleger erhofften sich davon neue Hinweise, wie die US-Zentralbank Federal Reserve (Fed) die potenziell negativen Auswirkungen des Handelsstreits einschätzt, wobei von einem Kurswechsel der Fed nicht auszugehen sei, sagte Thomas Altmann, Portfolio-Manager bei QC Partners. Wenn US-Präsident Donald Trump wie zuletzt die Zinspolitik der Fed kritisiere, sei die Fed umso mehr gezwungen, ihre Unabhängigkeit zu demonstrieren und weiter an der Zinsschraube zu drehen, so Altmann.

Der Kurs der im DAX notierten zum Umtausch eingereichten Linde-Aktien sackte auf der Handelsplattform Tradegate um 2,5 Prozent zum Xetra-Schluss ab, weil die Fusion mit dem US-Industriegasekonzern Praxair wegen der Auflagen von Kartellwächtern zunehmend in Gefahr gerät. Linde erklärte, dass die umsatzbezogene Obergrenze für Veräußerungszusagen wohl überschritten wird. Dem Überschreiten müssen gemäß der Übernahmevereinbarung beide Unternehmen zustimmen. Es seien Nachverhandlungen nötig.

Unter den Aktien der Biotechunternehmen gewannen Evotec vorbörslich auf Tradegate 2,5 Prozent. Die Hamburger haben sich auf eine strategische Allianz mit dem dänischen Insulinhersteller Novo Nordisk geeinigt. Gemeinsam wollen die beiden Firmen Therapien zur Behandlung von Patienten mit Diabetes und krankhaftem Übergewicht entwickeln.

~ ISIN EU0009658145 ~ APA062 2018-08-22/08:41