Epidemie

Alarmierende Masern-Zahlen: Volksanwalt wünscht Impfpflicht

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In 20 von 100 Masernfällen würden Komplikationen wie Bronchitis, Mittelohr- und Lungenentzündung auftreten. Bei etwa einem von 1000 Erkrankten komme es zu einer lebensbedrohlichen Gehirnentzündung.

Wien – Im ersten Halbjahr 2018 haben sich in der WHO-Region Europa mehr als 41.000 Menschen mit Masern infiziert. Die WHO warnt daher und fordert die Mitgliedstaaten auf, Maßnahmen zu ergreifen. Auch in Österreich steigt die Zahl der Masern-Infektionen, stellte Volksanwalt Günther Kräuter am Mittwoch in einer Aussendung fest. Eine „Impfpflicht“ sollte in den Mutter-Kind-Pass aufgenommen werden.

Kräuter erklärte: „Erst ab einer Durchimpfungsrate von 95 Prozent sind auch Menschen geschützt, die nicht gegen Masern geimpft werden können, wie etwa Säuglinge, Krebspatienten oder Menschen mit geschwächtem Immunsystem.“ Masern seien keine harmlose Kinderkrankheit, sondern hochansteckend und können schwerwiegende Folgen nach sich ziehen. In 20 von 100 Masernfällen würden Komplikationen wie Bronchitis, Mittelohr- und Lungenentzündung auftreten. Bei etwa einem von 1000 Erkrankten komme es zu einer lebensbedrohlichen Gehirnentzündung.

„Wenn Appelle und Aufklärungskampagnen nicht zum Ziel führen, ist ein verpflichtender Impfschutz unumgänglich“, erklärte Kräuter. Konkret schlug der Volksanwalt vor, Impfungen an die volle Auszahlung von Sozialleistungen im Rahmen des Mutter-Kind-Passes zu knüpfen. Bei der von Gesundheitsministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) bereits angekündigten Reform des Mutter-Kind-Passes müsse dieser Punkt unbedingt berücksichtigt werden. (APA)

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