Waldbrand in Hallstatt - Häuser evakuiert, Schaubergwerk geschlossen
Hallstatt (APA) - Der Waldbrand an der Echernwand im Weltkulturerbeort Hallstatt in Oberösterreich hat am Mittwoch weitergelodert. Laut dem ...
Hallstatt (APA) - Der Waldbrand an der Echernwand im Weltkulturerbeort Hallstatt in Oberösterreich hat am Mittwoch weitergelodert. Laut dem Bezirkfeuerwehrkommandanten von Gmunden Stefan Schiendorfer wäre es wegen erschwerenden Umstände „vermessen, zu sagen: Wir werden heute ablöschen“. Er hofft auf den angekündigten Regen. Der Brand könne vorerst nur klein und begrenzt gehalten werden.
Der Brand war am Dienstag entdeckt worden. Betroffen war das trockene Gras entlang des von Alpinisten viel frequentierten Klettersteiges. Bald entstand in dem steilen Gelände unter der Boden-Oberfläche ein Glimmbrand mit starker Rauchentwicklung. Das Feuer breitete sich rasch aus. Die Standseilbahn auf den Salzberg und das Schaubergwerk wurden vorsichtshalber geschlossen. Der Einsteig in den Klettersteig wurde verboten. Erste Löschversuche auch mit Unterstützung der Bergrettung mussten abgebrochen werden. Denn es lösten sich mehrere Steine, Wurzelstöcke sowie brennende Baustämme und stürzten in die Tiefe. Weil das Verletzungsrisiko zu groß wurde mussten sich die Helfer zurückziehen.
Danach wurden Hubschrauber des Innenministeriums, des Bundesheeres und einer privaten Firma angefordert. Die Besatzungen schöpften Wasser aus dem Hallstättersee und warfen es über dem Brandherd ab. Außerdem wurden am Salzberg eine mehrere Hundert Meter lange Löschwasserleitung zum Ausstieg des Klettersteiges verlegt und ein Wasser- und Materialdepot angelegt. Dienstagabend war die Feuerwehr noch optimistisch, den Brand unter Kontrolle zu bekommen.
Über Nacht wurden die Flüge eingestellt. Außerdem wurde ein Haus am Fuße der Wand evakuiert. Wie richtig diese Maßnahme war, zeigte sich in der Früh: Ein Felsbrocken in der Größe eines Tisches war in dessen Garten gefallen und bis zum Gebäude gerollt. Bei Tageslicht wurde die Lage neu erkundet. Dabei zeigte sich, dass sich der Brand ausgebreitet hatte und durch die mit der aufgehenden Sonne entstehende Thermik weiter angefacht wurde. In Absprache mit dem Landesgeologen und der Wildbach- und Lawinenverbauung wurde die Evakuierung weiterer Häuser angeordnet. Denn wenn Löschwasser auf die vom Brand erhitzten Felsen trifft zerspringen diese und die Bruchstücke fallen in die Tiefe, schilderte Schiendorfer im Gespräch mit der APA.
Insgesamt neun Feuerwehren rückten mit über 70 Helfern aus, dazu 20 Bergretter und Beamte der Polizei. Vom Bergkamm herab wurde mit acht Strahlrohren versucht, eine Ausbreitung des Brandes von unterhalb nach oben in den Hochwald zu verhindern. Vier Hubschrauber des Bundesheeres und des Innenministeriums flogen wieder Löscheinsätze. Die Mitarbeiter der Saline Austria spritzten Wasser entlang der Standseilbahn, um diese und den darunterliegenden Ort zu schützen.
Der Einsatz ist wegen des betroffenen steilen Geländes für alle Kräfte sehr fordernd. „Handarbeit ist nicht möglich“, gab Schiendorfer zu bedenken. Vorerst könne nur versucht werden, eine weitere Ausbreitung des Brandes zu verhindern. Erst ein kräftiger Regen könne die Brandherde unter der Oberfläche des Waldbodens komplett löschen. Auf diesen müsse gewartet werden.