Aufregung um angebliche Missstände in burgenländischem Pflegeheim
Frauenkirchen (APA) - In Frauenkirchen (Bezirk Neusiedl am See) herrscht Aufregung um angebliche Missstände in einem Pflegeheim. Ein „Inside...
Frauenkirchen (APA) - In Frauenkirchen (Bezirk Neusiedl am See) herrscht Aufregung um angebliche Missstände in einem Pflegeheim. Ein „Insider“ berichtete gegenüber der Wochenzeitung „BVZ“ (Mittwochausgabe), dass etwa ein Betreuer für 65 Personen zuständig sei und Fördermittel des Landes an den falschen Stellen eingesetzt würden. Die Einrichtung wies auf APA-Nachfrage die Anschuldigungen als Falschaussagen zurück.
Laut dem „Insider“ stünden in der Einrichtung „nicht die Menschen im Mittelpunkt, hier geht es um Machtspiele. Es herrscht ein rauer Ton den Klienten gegenüber, die Mitarbeiter sind überfordert und haben meiner Meinung nach nicht die optimale Ausbildung“. Es sei in erster Linie von Gewalt die Rede - Gewalt unter den Klienten sowie angsteinflößenden, aggressiven Handlungen vonseiten der verantwortlichen Betreuer, hieß es in dem Bericht.
Die SeneCura-Regionaldirektorin, Elisabeth Deutsch, gab gegenüber der APA an, dass sie wisse, wer der „Insider“ sei. Es soll sich um einen früheren Mitarbeiter handeln, der kürzlich einvernehmlich das Unternehmen verlassen habe. Anzeigen gebe und gab es nicht.
„Es entspricht nicht der Wahrheit, dass ein Betreuer für 65 Personen zuständig ist: Wir beschäftigen derzeit im Behindertenbereich des SeneCura Sozialzentrums Frauenkirchen, in dem 64 Menschen mit Behinderung wohnen bzw. untertags betreut werden, 40 Mitarbeiter und erfüllen somit den vom Land Burgenland vorgegebenen Personalschlüssel. Im Pflegeheim sind 45 Mitarbeiter für 72 Bewohner im Einsatz. Auch das entspricht dem Personalschlüssel“, erläuterte sie in einem Statement.
Auch dass die Fördermittel falsch eingesetzt würden, sei aufgrund der genauen Vorgaben der Widmung und durch die laufende Kontrolle durch das Land „gar nicht möglich. Wie viel Geld unsere Bewohner bekommen, ist übrigens - wie auch der Personalschlüssel - vom Land geregelt“.
Richtig sei hingegen - wie ebenfalls in dem Bericht erwähnt -, dass es im Frühjahr 2017 im Behindertenwohnheim einige Vorfälle gegeben habe, „die uns sehr betroffen gemacht haben und auf die wir sofort mit der fristlosen Entlassung zweier Mitarbeiter reagiert haben. Einige Bewohner wurden damals von diesen Betreuern respektlos und übergriffig behandelt, zum Beispiel durch Anschreien. Diese Vorgehensweise widerspricht dem SeneCura-Leitbild und laufend extern überprüften Qualitätsstandards auf das Heftigste und es wurden sofort Konsequenzen gezogen. Die Pflegepersonen wurden sofort fristlos gekündigt und von ihrem Arbeitsplatz verwiesen“, so Deutsch.