Schwarzes Loch

Mann hielt Kunstwerk für optische Täuschung - und stürzte hinein

Der Künstler Anish Kapoor spricht in Porto mit Journalisten über sein Kunstwerk, das den Titel "Abstieg in die Vorhölle" trägt.
© YouTube/Screenshot

Ist der große, schwarze Punkt auf dem Boden nur gemalt? Ein Museumsbesucher in Portugal probierte es aus – und fiel in ein zweieinhalb Meter tiefes Loch.

Porto – Dass Kunstwerke eine tiefere Bedeutung haben können, hat ein Museumsbesucher im portugiesischen Porto schmerzhaft erfahren: Er stürzte in ein zweieinhalb Meter tiefes Loch, das er – fälschlicherweise – nur für einen aufgemalten, schwarzen Punkt auf dem Boden hielt.

Der Kunstinteressierte aus Italien habe das Malheur einigermaßen gut überstanden, berichtet der „Guardian“. Das Kunstwerk stammt vom britischen Künstler Anish Kapoor, der es 1992 geschaffen hat. Es trägt den Titel „Descent into Limbo“, auf Deutsch ungefähr: „Abstieg in die Schwebe“. Der Titel bezieht sich aber auf den Limbus als Vorhölle, ist also von der Bibel inspiriert.

Kapoor ist bekannt für seine optischen Täuschungen. In diesem Werk trügt er das menschliche Auge mit einer besonders tiefen schwarzen Farbe. Mit der hat der Künstler das Loch ausgemalt. Es wirkt dadurch stockfinster – Menschen können die Tiefe nicht mehr erkennen.

Das schwarze Loch befindet sich in einem kleinen Raum, in den nur wenige Besucher gleichzeitig gelassen werden. Sie erhalten vorher Sicherheitsinstruktionen – was den italienischen Besucher aber nicht davon abhielt, sich doch noch einmal vergewissern zu wollen, ob das Loch denn nun wirklich ein Loch und nicht nur gemalt ist. (TT.com)

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