Motorsport: D-Nachtpremiere und Legenden-Comeback in Misano

Misano (APA) - Zum ersten Mal in der Geschichte des Deutschen Tourenwagen Masters (D) werden am kommenden Wochenende in Misano bei Rimini zw...

Misano (APA) - Zum ersten Mal in der Geschichte des Deutschen Tourenwagen Masters (D) werden am kommenden Wochenende in Misano bei Rimini zwei Nachtrennen gefahren. Start auf dem für die DTM neuen Simoncelli-Circuit ist Samstag und Sonntag jeweils um 22.30 Uhr. Zudem wird in Italien Alessandro „Alex“ Zanardi als Gaststarter in der DTM debütieren und zugleich sein Comeback im Rennwagen geben.

Für Zanardi (51), der 41 Formel-1-Rennen bestritten hat und 1997 und 1998 ChampCar-Meister wurde, ehe ihm nach einem Unfall 2001 beide Beine amputiert werden mussten, wird dabei erstmals wieder Autorennen ohne Prothesen bestreiten. Während er diese bei seinen Tourenwagen-Einsätzen zwischen 2005 und 2009 verwendet hatte, setzt der dreifache Paralympics-Sieger mit dem Handbike nun auf eine von BMW speziell entwickelte Technik, die es ihm erlaubt, mit den Händen Gas zu geben und auch zu bremsen.

„In meiner langen Karriere habe ich mich oft auf das nächste große Rennen vorbereitet, und wusste, dass ich einer der Favoriten bin“, meint der Italiener vor seinem Heimspiel an der Adriaküste. „Das ist dieses Mal anders - doch es ist nicht weniger aufregend, erneut Motorsport auf höchstem Niveau zu betreiben. Ich freue mich auf ein spektakuläres Rennwochenende vor meinen Landsleuten und ich hoffe, dass die Nachtrennen in Misano für alle ein unvergessliches Erlebnis werden.“

Das hofft auch Philipp Eng, ein Markenkollege Zanardis. Für den Salzburger ist der nach dem 2011 tödlich verunglückten Motorrad-Star benannte „Misano World Circuit Marco Simoncelli“ kein Neuland. „Ich kenne Misano sehr gut. Auch, wie die Strecke in der Nacht zu fahren ist“, hofft Eng, der hier in der Blancpain-GT-Sprintserie bereits Nachtrennen gefahren ist, dank seiner Streckenkenntnis auf Vorteile. „Die Bilder der glühenden Bremsscheiben und Flammen sind etwas Besonderes.“

Zanardis Antreten entlockte ihm Respekt. Eng: „Ich habe größten Respekt. Er fährt hier in der härtesten Tourenwagen-Serie der Welt. Zanardi ist nicht nur ein unglaublich talentierter Pilot, sondern ein Idol für alle, und ich freue mich schon, gegen ihn zu fahren.“

Eng liegt in der von Gary Paffett (Mercedes) angeführten Fahrerwertung nach 12 von 20 Rennen auf Platz acht. Bester Österreicher ist Lucas Auer als Vierter. „Ich bin in meiner Kindheit oft Kartrennen in Italien gefahren, aber Misano in der DTM ist für mich Neuland. Dass wir erstmals in der Nacht fahren, wird sicher speziell und aufregend“, freute sich der Tiroler.

Misano ist die siebente Saison-Station der DTM 2018. Nach dem Nürburgring folgt für Auer und Eng am 22./23. September das große Heimspiel auf dem Red Bull Ring in Spielberg.