Land Salzburg repariert Wohnbauförderung für Häuslbauer
Salzburg (APA) - Die Salzburger Regierungsparteien ÖVP, NEOS und Grüne haben am Donnerstag die geplante Reform der Wohnbauförderung vorgeleg...
Salzburg (APA) - Die Salzburger Regierungsparteien ÖVP, NEOS und Grüne haben am Donnerstag die geplante Reform der Wohnbauförderung vorgelegt. Für Häuslbauer sollen damit nicht mehr das Glück, sondern soziale und ökologische Kriterien ausschlaggebend sein, ob sie ein Geldgeschenk des Landes erhalten. In Summe soll jedes Jahr der Bau von rund 400 Einfamilienhäusern gefördert werden - doppelt so viel wie bisher.
ÖVP-Wohnbausprecher Wolfgang Mayer meinte heute, man habe nach zwei starken Pendel-Ausschlägen nun eine gute Mitte gefunden: Zur Zeit, als noch die SPÖ für die Wohnbauförderung verantwortlich zeichnete, seien keine 20 Einfamilienhäuser mehr im Jahr gefördert worden. Danach - unter Schwarz-Grün-Gelb - sei das System aber „zu attraktiv“ geworden: Pro Vorhaben wurden 50.000 Euro und noch mehr verschenkt. Der vorgesehene Topf war daher in kürzester Zeit leer, und das Land stellte als Konsequenz auf ein Online-System um. Die Vergabe erfolgte nach der Reihenfolge der Einreichung, was zur Folge hatte, dass jedes Quartal die Gelder innerhalb von ein bis zwei Minuten nach Förderstart weg waren. Viele Interessenten kamen einfach nicht durch. Die Opposition sprach von einer Lotterie.
Im neuen Modell, das demnächst in die Begutachtung geht und Anfang 2019 in Kraft treten soll, wird es eine Grundförderung geben, die sich am Haushaltseinkommen und der Familiengröße orientiert. Für nachwachsende Baustoffe, Energieeffizienz und Barrierefreiheit gibt es Zuschläge. Die Reihung werde damit objektiv und für jeden nachvollziehbar, sagte Mayer. Der maximale Fördersatz beträgt 26.000 Euro. Dieses Geld muss nicht zurückbezahlt werden. Bisher machte die maximale Förderung bis zu 50.000 Euro, im Schnitt waren es rund 33.000 Euro pro Vorhaben. Zudem drängt das Land auf sparsamen Bodenverbrauch: Ab einer Grundstücksgröße von 550 Quadratmeter sinkt der Zuschuss, über 750 Quadratmeter gibt es dann gar keine Förderung mehr, sagte Wohnbau-Landesrätin Andrea Klambauer (NEOS) heute beim Mediengespräch.
Die Anträge werden künftig jeweils vier Monate zusammengesammelt und dann nach den vorgegeben Kriterien gereiht. Mit den angestrebten 400 Zuschüssen pro Jahr würde das Land Salzburg etwa die Hälfte aller Vorhaben fördern, für die die Errichter grundsätzlich förderungswürdig sind. Eine Umstellung des Systems von Zuschüssen zu rückzahlbaren Darlehen ist für die jetzige Landesregierung kein Thema.
Unter dem Strich stellt das Land Salzburg Häuslbauern jedes Jahr 9,4 Millionen Euro zur Verfügung. Das ist nur ein kleiner Teil des gesamten Wohnbautopfes, aus dem jährlich 144 Mio. Euro ausgeschüttet werden. Rund 112 Mio. Euro davon sind Wohnbaugelder des Bundes, die in Salzburg immer zweckgewidmet verwendet wurden, den Rest bringt das Land selbst auf - etwas durch Rückflüsse aus früheren Wohnbau-Darlehen. Rund 50 Mio. Euro im Jahr fließen in die Förderung des Mietwohnbaus, 35 Mio. Euro für den gesamten Eigentumsbereich, zehn Mio. S in Sanierungen und der Rest in Wohnbeihilfen, Mietzuschüsse etc., sagte Klambauer.