CA Immo - US-Investor Starwood wird demnächst Kernaktionär

Wien (APA) - Der heimische Büro- und Hotelimmobilienentwickler CA Immo hat sich heuer im ersten Halbjahr für seinen neuen Hauptaktionär, den...

Wien (APA) - Der heimische Büro- und Hotelimmobilienentwickler CA Immo hat sich heuer im ersten Halbjahr für seinen neuen Hauptaktionär, den US-Investor Starwood, herausgeputzt: Die Mieterlöse zogen gegenüber der Vorjahresperiode um 8 Prozent auf 86,8 Mio. Euro an; operativ war das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stabil (+1 Prozent). Spätestens im Oktober sollen die Amerikaner das Sagen haben.

Gewartet wird derzeit noch auf das grüne Licht der zuständigen Kartellbehörden. „Ich denke, wir haben eine gute Chance, dass sich das irgendwo in den nächsten sechs Wochen verfestigt“, sagte Finanzvorstand Hans Volkert Volckens am Donnerstag bei der Bilanzpräsentation in Wien. „Wir befinden uns heute zwischen ‚Signing‘ und ‚Closing‘“, so CA-Immo-Chef Andreas Quint.

Starwood erwarb Anfang Juli den 26-Prozent-Anteil der österreichischen Immofinanz AG an der CA Immo um 758 Mio. Euro. Die restlichen Aktien der CA Immo (74 Prozent) sind im Streubesitz.

Das Management wartet nun „gespannt“ auf die Investoren aus Amerika. „Sie begeistern sich für das, was wir tun - sie glauben an die Fokussierung auf Qualität und die Development-Pipeline“, so der CFO unter Verweis auf die hauseigene Unternehmensstrategie. Bis dato habe man nur „sehr professionelle, sehr allgemeine Gespräche“ zum gegenseitigen Kennenlernen geführt. Denn rein rechtlich sei der US-Konzern ja noch nicht Kernaktionär der CA Immo. „Wir wissen noch nicht 100-prozentig, was Starwood möchte; wir müssen abwarten bis der Deal ‚geclosed‘ ist.“

Derweil formuliert die CA Immo für sich weiterhin das strategische Ziel, ein Top-Player im gehobenen Segment des zentraleuropäischen Büroimmobiliensektors zu sein. Dabei konzentriert sich das Unternehmen vornehmlich auf die Märkte Österreich, Deutschland und CEE - und bei Letzterem vor allem auf zentrale Lagen in Budapest, Prag, Warschau und Bukarest. Zwischen 2013 und 2018 pumpte die CA Immo ein Investitionsvolumen von mehr als 700 Mio. Euro in Bestandsankäufe in Zentral- und Osteuropa. Parallel dazu wurden Einzelhandelsimmobilien in den vergangenen Jahren sukzessive abgestoßen.

Das gesamte Immobilienportfolio der CA Immo umfasst derzeit den Angaben zufolge 4 Mrd. Euro und besteht zu 88 Prozent aus Büroimmobilien. 44 Prozent des Volumens entfallen auf Deutschland, 43 Prozent auf Osteuropa und 13 Prozent auf Österreich. Die durchschnittliche Rendite liegt laut Quint bei 6,1 Prozent und die Vermietungsquote erreichte heuer im zweiten Quartal 95 Prozent.

Vor allem durch Aufwertungen des Immobilienbestands in Deutschland habe sich das Neubewertungsergebnis heuer im ersten Halbjahr um 22 Prozent von 39,9 auf 48,7 Mio. Euro erhöht. „Wir haben dort vor allem in Berlin, Frankfurt und München wieder Aufwertungsdruck gehabt“, berichtete Volckens. Die Neubewertungen seien „getragen durch den extrem guten Markt, auf dem wir unterwegs sind“.

Angesichts der höheren Mieterlöse „verbunden mit günstigeren Refinanzierungskosten“ freue sich die CA Immo über „steigende Erträge“. „Wir haben eine sehr hohe operative Vermietungsmarge“, betonte der Finanzchef. Die Finanzierungskosten lägen im konzernweiten Schnitt bei nur 1,7 Prozent, einem historisch niedrigen Wert, bei gleichzeitigen Laufzeitverlängerungen.

Unter dem Strich lag der Konzerngewinn heuer zum Halbjahr unter dem Vorjahreswert - konkret gab es hier ein deutliches Minus von 16 Prozent von 106,7 auf 89,6 Mio. Euro. Der Gewinn je Aktie (EPS) gab von 1,14 auf 0,96 Euro nach. Grund dafür seien vor allem das Ergebnis aus Joint Ventures und ein „unbarer Bewertungseffekt verbunden mit der Wandelanleihe“, welche die CA Immo im vergangenen Jahr ausgegeben habe. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres habe der Konzerngewinn zudem sein bisheriges Allzeithoch erreicht. 2017 verkaufte die CA Immo beispielsweise den Frankfurter Büroturm „Tower 185“ um 775 Mio. Euro an die Fondsgesellschaft Deka.

Die für die Immo-Branche wesentliche Bilanzkennzahl FFO 1 (Funds from Operations), die den operativen Gewinn aus dem Vermietungsgeschäft - exklusive Ergebnis aus Immobilienverkäufen und Entwicklung - abbildet, verbesserte sich heuer im ersten Halbjahr jedenfalls um 13 Prozent auf 63,2 Mio. Euro, je Aktie waren das 0,68 Euro (nach 0,60 Euro 2017). Das FFO-1-Ziel für das Gesamtjahr 2018 wurde heute mit „mehr als 115 Mio. Euro“ bestätigt.

~ ISIN AT0000641352 AT0000809058 WEB http://www.caimmo.com

http://www.immofinanz.com ~ APA274 2018-08-23/12:49