Merkel wies Bericht über Griff nach EU-Kommissionsvorsitz zurück
Tiflis (APA/AFP) - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat einen Medienbericht zurückgewiesen, wonach sie einen Deutschen an der Spitze der ...
Tiflis (APA/AFP) - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat einen Medienbericht zurückgewiesen, wonach sie einen Deutschen an der Spitze der EU-Kommission durchsetzen wolle. Sie könne entsprechende Wünsche ihrerseits nicht bestätigen, sagte Merkel am Donnerstag während eines Besuchs in der georgischen Hauptstadt Tiflis. „Da sind überhaupt keine Entscheidungen gefallen“, sagte Merkel.
Die Bewerbungsfrist für die Vergabe von Posten nach der Europawahl im kommenden Jahr sei Anfang September, die Entscheidung über den Posten des Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB) falle sogar noch später. Das „Handelsblatt“ hatte berichtet, Merkel strebe bei der bevorstehenden Neubesetzung von EU-Spitzenämtern die Wahl eines Deutschen zum EU-Kommissionspräsidenten an.
Über die Aufstellung der Spitzenkandidaten für die Europa-Wahl, die für die Bestellung des nächsten EU-Kommissionspräsidenten wichtig ist, werde erst noch entschieden. Die Europäische Volkspartei werde den Nominierungsprozess für ihren Spitzenkandidaten am 7. September einleiten. Derzeit beginne die Debatte darüber erst.
In dem „Handelsblatt“-Bericht hieß es, Merkel sei bereit, auf die allgemein erwartete Benennung von Bundesbank-Präsident Jens Weidmann zum Kandidaten für den EZB-Chefposten zu verzichten, wenn der nächste Kommissionspräsident Deutscher sei. Derzeit hat der Luxemburger Jean-Claude Juncker das Amt des EU-Kommissionschefs inne.