Wien

Zwei Burschen in der Alten Donau ertrunken: Leichen geborgen

Nach den Burschen suchten u.a. zehn Taucher der Berufsfeuerwehr.

Ein 15- und 19-Jähriger sind mit einem Elektroboot unterwegs, als einer von ihnen ins Wasser steigt und untergeht. Sein Freund will ihm helfen und geht ebenfalls unter. Am frühen Abend gab es dann die traurige Gewissheit.

Wien – In der Alten Donau in Wien-Donaustadt sind am Donnerstagnachmittag zwei Burschen ertrunken. Nach stundenlanger Suche wurden am Abend die Leichen der beiden Vermissten geborgen, berichtete Jürgen Figerl, der Sprecher der Wiener Berufsfeuerwehr. Die beiden jungen Inder, 15 und 19 Jahre alt, dürften unbestätigten Informationen zufolge aus London stammen und Verwandte in Wien besucht haben.

Die Jugendlichen hatten gegen 14 Uhr ein Elektroboot gemietet. Auf Höhe des Gänsehäufels ging einer der Burschen ins Wasser. „Laut Zeugen strauchelte er plötzlich, woraufhin sein Begleiter in die Untere Alte Donau sprang, um ihm zu helfen“, sagte Polizeisprecher Patrick Maierhofer. Mehrere Badegäste und Passanten beobachteten, wie beide Burschen untergingen. Sie verständigten die Einsatzkräfte. Da sich der Vorfall in der Mitte des Gewässers ereignete, konnten die Augenzeugen offenbar nicht rechtzeitig einschreiten.

Schlechte Sicht als größte Herausforderung

Nach den Burschen suchten zehn Taucher der Berufsfeuerwehr – linear, „die Taucher bilden dabei unter Wasser eine Kette“, schilderte Figerl. Auch je ein Hubschrauber des ÖAMTC und der Polizei waren eine Zeit lang im Einsatz. Verwandte der Gesuchten, die laut Maierhofer in der Nähe, aber nicht im Boot waren, wurden am Nachmittag vom Kriseninterventionsteam betreut.

Um 18.20 Uhr bargen die Taucher die Leiche des älteren Burschen aus dem Wasser. Etwa eine Stunde später fanden sie die Leiche des 15-Jährigen, informierte der Feuerwehrsprecher.

„Die größte Schwierigkeit ist die schlechte Sicht, die anfangs etwa 50 bis 60 Zentimeter betragen hat und nun, nachdem Wasserpflanzen aufgewühlt worden sind, auf rund 20 Zentimeter gesunken ist“, sagte Figerl. „Die Taucher müssen greifen, ob da jemand ist“, berichtete er. Außerdem gab es unterschiedliche Angaben, wo die Burschen untergegangen waren. Im äußersten Randbereich, wo die Suche gestartet worden war, ist das Wasser eineinhalb Meter tief, in der Mitte fünf bis sechs Meter.

Erst Anfang August ist ein 50 Jahre alter Mann in der Neuen Donau ertrunken. Dieser war am 3. August beim linken Ufer der Neuen Donau in der Lobau schwimmen gegangen, hatte gesundheitliche Probleme bekommen und war untergegangen. In Wien sind jeden Tag mindestens zehn Taucher der Berufsfeuerwehr im Dienst. (APA)

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