Haftstrafe für Südkoreas Ex-Präsidentin um ein Jahr verlängert

Seoul (APA/dpa/AFP) - Ein Berufungsgericht in Seoul hat am Freitag die Gefängnisstrafe von Südkoreas ehemaliger Präsidentin Park Geun Hye im...

Seoul (APA/dpa/AFP) - Ein Berufungsgericht in Seoul hat am Freitag die Gefängnisstrafe von Südkoreas ehemaliger Präsidentin Park Geun Hye im Rahmen des größten Korruptionsskandals in der jüngeren Geschichte des Landes um ein Jahr auf 25 Jahre erhöht. Zudem muss Park eine Geldstrafe von umgerechnet rund 15 Millionen Euro (20 Milliarden Won) zahlen, wie die Nachrichtenagentur Yonhap berichtete.

Das Berufungsgericht hat die erhöhte Strafe damit begründet, dass Park weitaus mehr Bestechungsgelder erhalten habe, als ursprünglich angenommen. Ihr bleibt nun eine Woche, um in Berufung zu gehen.

Park war im April wegen Korruption und Machtmissbrauchs zu 24 Jahren Haft verurteilt worden, weil sie von mehreren Konzernen illegal umgerechnet etwa 18 Millionen Euro erhalten oder zugesagt bekommen, Geheimdokumente weitergegeben und kritische Beamte entlassen hatte.

Gegen das Urteil hatte die Staatsanwaltschaft Berufung eingelegt, die eine 30-jährige Haftstrafe forderte. Park ging nicht in Berufung und blieb der Urteilsverkündung am Freitag fern.

Die Ex-Präsidentin war während ihrer Legislaturperiode in einen massiven Korruptionsskandal verwickelt, der schließlich im März 2017 zu ihrer Amtsenthebung führte. Gemeinsam mit ihrer langjährigen Vertrauten Choi Soon Sil hat Park während ihrer Amtszeit mehrere koreanische Unternehmen zu scheinbaren Spendengeldern in Höhe von 60 Millionen Euro (77,4 Milliarden Won) gedrängt. Diese flossen an zwei dubiose Stiftungen, die unter Kontrolle von Choi standen.

Die 66-jährige Politikerin ist der jüngsten Urteilsverkündung ferngeblieben. Bereits von Beginn an hat sie den Prozess boykottiert, da dieser laut eigener Aussage politisch motiviert sei.

Insgesamt drohen Park Geun Hye damit nun 33 Jahre Haft, da sie heuer im Juli in einem weiteren Prozess zu zusätzlich acht Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Das Bezirksgericht in Seoul befand sie für schuldig, Schmiergelder vom damaligen Geheimdienstchef angenommen und gegen das südkoreanische Wahlrecht verstoßen zu haben.

Parks Vertraute Choi wurde im Februar wegen der Korruptionsaffäre zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt. Insbesondere Parks Verhältnis zu Choi hatte die Öffentlichkeit erbost.